Zurück in die Zeit der Reformation

Ottweiler · Hartmut Thömmes und Dieter-Robert Bettinger begeisterten mit einem historischen Vortrag der besonderen Art.

 Pfarrer Thömmes schlüpfte in die Rolle des Hofpredigers. Fotos: Hof

Pfarrer Thömmes schlüpfte in die Rolle des Hofpredigers. Fotos: Hof

Innerhalb der vielseitigen Aktivitäten des Vereins für das stadtgeschichtliche Museum Ottweiler nimmt die Vortragstätigkeit einen besonderen Stellenwert ein. Diesmal ging es um die Reformation im Allgemeinen und in der Region. Den Anlass bot das Jubiläumsjahr im Zeichen von 500 Jahre Reformation. Für den Vortrag zum Thema schlüpften Hartmut Thömmes und Dieter-Robert Bettinger in ihre bewährten Rollen als Hofprediger und als Stadtschreiber. Dazu ist ergänzend eine kleine Ausstellung mit Bildmaterial in der Treppengalerie zu sehen. Dies verbleibt dort bis Ende des Jahres, wie die Stadt Ottweiler mitteilt.

Bei der Reformationsveranstaltung hieß Hans-Heinrich Rödle, Alt-Bürgermeister und der Vorsitzender des Vereins, die knapp 80 Gäste willkommen. Diese verfolgten nicht nur die Wortbeiträge, sie zeigten sich auch von den musikalischen Beiträgen Gert Pfeiffers begeistert, der auf der Gitarre ausgesuchtes Liedgut vorstellte.

Hartmut Thömmes spannte den Bogen von den Anfängen des Christentums zu den Klostergründungen in der Saarheimat, wobei nicht unerwähnt blieb, dass im heutigen Stadtteil Neumünster ein Kloster errichtet wurde, das die Entwicklung der späteren Stadt Ottweiler begünstigte. Die größeren Städte wie Trier und Metz waren zentrale Ausgangspunkte für die Christianisierung, aber auch von hervorgehobener, allgemeiner Bedeutung. Thömmes ging schließlich auf Martin Luther und seine Lehre ein, die sich in Ottweiler nach dem Jahr 1550 allmählich entfaltete.

Ergänzend führte Dieter-Robert Bettinger Details zur Einführung der Reformation in Ottweiler an. Von führenden Persönlichkeiten gibt es Nachweise: Superintendent Laurentius Stephany wurde 1575 erster Pfarrer für die beiden damals noch selbständigen Gemeinden Neumünster und Ottweiler. Er wohnte im früheren Kloster Neumünster. Unterstützung erfuhr Stephany vom nassauischen Rat und Oberamtmann Dr. Wilhelm Morselius. Laurentius Stephany waren elf Pfarreien und 14 Filialgemeinden unterstellt. Er legte den Grundstein für eine fast 350 Jahre bestehende Pfarrerdynastie. In der Tradition von Stephany begegnet uns zeitversetzt Georg Christian Woytt, seit 1728 Superintendent und Hofprediger zu Ottweiler, der vielfältig wirkte. Abschließend würdigte Reinhold Strobel, Vorsitzender des Presbyteriums in Ottweiler, die Vorträge. Er wies auf die Ausstellung in der Sparkasse Ottweiler, Wilhelm-Heinrich-Straße 39, hin, die am Freitag, 30. Juni, 12 Uhr, eröffnet wird. Diese findet in Verbindung mit der Reihe Treffpunkt Sparkasse statt, an der auch die Stadt Ottweiler immer Anteil nimmt.

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