Kappensitzung Vollgas auf der närrischen Klassenfahrt

Elversberg · Auch im Jahr vor 6 mal 11 zeigt die Elversberger Narrenzunft, wie man richtig Fastnacht feiert.

 Tänze, Musik, witzige Büttenreden und noch viel mehr präsentiert die  Elversberger Narrenzunft.

Tänze, Musik, witzige Büttenreden und noch viel mehr präsentiert die  Elversberger Narrenzunft.

Foto: Jörg Jacobi

Er ist einfach ein Augenschmaus, der Orden, den die Elversberger Narrenzunft in diesem Jahr verleiht. Ein Bus, aus dessen Fenster kunterbunte Kinder und Luftballons schauen. Eben passend zum Motto: „NKV auf Klassenfahrt“. Und richtig Fahrt aufgenommen haben die Narren bei ihrer ersten Sitzung. Diesen Samstag findet im Übrigen noch eine zweite statt, die Kostümsitzung. Beginn: 19.33 Uhr in der Glückauf-Halle. Am Sonntag folgt die Kinderfastnacht ebendort, am Donnerstag feiern die Hexen.

Eine wichtige Rolle bei den Elversberger Narren spielt der Fanfarenzug. Er macht sozusagen den Zeiteinteiler. Schon zu Beginn, kaum hat sich der Vorhang geöffnet, stehen die Musiker – hast du nicht gesehen – auf der Bühne und blasen die Besucher in Stimmung. Abgang erst nach dem Prolog von Nicole Gard. Und auch wenn den Gästen nach geballter Tanzes-, Gesanges- und Redner-Kunst ein kleines, närrisches (weil zwei mal elf Minuten) Päuschen gegönnt wird, ruft der Fanfarenzug quasi wieder auf die Plätze zurück für die zweite Runde.

Etwas anders als die anderen Vereine im Kreis macht man es auch beim NKV. Denn bevor der offizielle Einmarsch aller Akteure, sprich Aktiven-, Juniorengarde, Funkenmariechen, Elferrat, Prinzenpaar und Pagen erfolgt, zeigen erst einmal die Little Girls of Majorettes, dass sie auf der Bühne ganz groß sind. Das Prinzenpaar wird auf die Plätze geschunkelt, dann darf sich das Publikum erholen und den Schautanz der Kindergarde genießen: „Das alles ist Deutschland“. Den Eisbrecher in der Bütt geben Lehrer und Schulmädchen, alias Peter Thräm und Petra Reichert, bevor die Juniorenfunkenmariechen Josephina Evertz und Chiara Haseloff Gelenkigkeit beweisen. Im Schein der Diskokugel heißt es dann bei den Revor-Boys ebenso: „Disco, Disco“. Auge und Ohr wird in der Glückauf-Halle keine Erholung gegönnt bis zur Pause. Tanzpaare, Mariechen, Garden, Gesang, dazu Büttenreden von Dibbe unn Labbes (Stefan Rehfeld und Dieter Anschütz) sowie Gianluca Calabrese im „Familienurlaub“, die tanzenden Berschhexen und schließlich noch die Großen, die Aktivengarde, — dann kommen die 22 Minuten zum Füße vertreten, Luft schnappen, Würstchen essen, bis eben der Fanfarenzug (siehe oben) zur weiteren Aufmerksamkeit bläst.

Wir sind im zweiten Teil und der bietet gleich als ersten Programmpunkt was ganz Besonderes fürs Auge: Sonst sind sie bekannt fürs Bergen, Retten, Helfen, doch die wichtigen Ehrenamtler haben auch noch eine andere Seite, wenn auch undercover. Als Undercoverbabys Showgruppe zeigt die Feuerwehr ganz andere Stärken. Christoph Lesch als Fidelius hält die erste Rede im zweiten Teil, auf eigenen Wunsch ohne Tusch und „uiuiuiuiui, auwauwauwauwau“. Entzückend der Schautanz der Junioren zu Mary Poppins, die Revival-Girls gehen gemäß dem Sessionsmotto auf Klassenfahrt. Es kommt was kommen muss, als letzter Büttenauftritt und damit Höhepunkt unter vielen Glanzpunkten: Klaus Reichard als „De Wuschd“, längst weit über Elversbergs Grenzen bekannt und beliebt und immer noch: „so gäär dehemm, ... fort“. Was fürs Frauenauge: das Männerballett als Cheerleader. Gesang, Schautanz der Aktivengarde, das Team Undercover — und schon ist es vorbei, das große Finale steht an, die Berschbuam geben noch einmal alles und die Besucher wünschen sich, das durchweg  grandiose Programm begänne ruhig noch einmal von vorne.

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