Seelsorger „Ich fühle mich schon als Kaschtler“

Homburg/Blieskastel · Der aus Polen stammende Pater Hieromin Jopek ist seit 2017 Pfarrer in der Großpfarrei Blieskastel.

 Anklang fand die neue Idee von Pfarrer Pater Hieronim (rechts), als vom Paradeplatz aus 28 Kommunionkinder mit Eltern und Großeltern, singend und begleitet von zwei Eseln, in einer Palm-Prozession den Schlossberg hochgingen.

Anklang fand die neue Idee von Pfarrer Pater Hieronim (rechts), als vom Paradeplatz aus 28 Kommunionkinder mit Eltern und Großeltern, singend und begleitet von zwei Eseln, in einer Palm-Prozession den Schlossberg hochgingen.

Foto: Hans Hurth

Von Palmsonntag und dem Beginn der Karwoche bis zum Osterfest als Höhepunkt des Kirchenjahres hatte Pater Hieronim Jopek, seit 1. September 2017 Pfarrer der Pfarrei Heiliger Franz von Assisi Blieskastel mit den fünf Pfarreien Blieskastel, Blickweiler, Ballweiler, Aßweiler/Seelbach und Biesingen, jede Menge zu tun. In den 20 Monaten seines Wirkens hat er im Zuge der Neuausrichtung und Umsetzung des Gemeindepastorals 2015. Vieles auf den Weg gebracht in „seinem“ Blieskastel, das ihm seit 2006 vertraut ist.

„In der Pfarrei St. Barbara Blickweiler und St. Sebastian Blieskastel absolvierte ich in den Jahren 2005/2006 mein Praktikum und feierte gleichzeitig mit dem ersten Klosterfest im Juni 2006 meine Primiz bei den Minoriten-Patres auf dem Klosterberg, seitdem bin ich richtiger ‚Kaschtler’“, sagte unserer Zeitung mit seinem unverkennbaren Lächeln im Gesicht der Geistliche, der mit neuen Ideen die Pfarrangehörigen auf seinem Weg mitnimmt und zu begeistern weiß. So wurde der Palmsonntag erfrischend anders gefeiert. „In den Texten der Liturgie des Palmsonntags erfahren wir, dass Jesus beim triumphalen Einzug in Jerusalem wie ein König, wie ein Star gefeiert wurde, als er auf seinem Esel in die Stadt geritten kommt“, zitierte Pater Hieronim die Passion.

Je nach Ort und Gegend werden Palmwedel, Palmstecken, Ölzweige oder Weidenkätzchen mit Weihwasser gesegnet und in der Kirchen- Prozession als Zeichen des Lebens mitgetragen. Als Pfarrer wollte ich in Blieskastel einen neuen Weg bestreiten. Die 28 Kommunionkinder der Großpfarrei kamen am Vortrag des Palmsonntags zusammen, um Palmstecken zu basteln. Toll anzusehen die kreativen Ergebnisse bei der Palmweihe auf dem Paradeplatz im Herzen der Barockstadt, freute sich Pater Hieronim, ehe es mit Kaplan Pater Mateusz Klosowski, den Eseln Monja und Linda von Gabi und Bernhard Legrum und begleitet von der Polizei den Schlossberg hinauf zur Kirche ging.

„Diese Art des Feierns am Palmsonntag hat unsere neue Pfarrei zusammengeführt, wir feierten intensiver, tiefer und freudiger“, hielt der Pfarrer fest. Der Gottesmann musste nicht nur die Gottesdienste und Predigten von Karfreitag bis Ostermontag vorbereiten. Auch Tauf-, Trauer- und Ehegespräche gehörten zum Tagesablauf, hinzukommen die fünf geistlichen Zentren, die sich nach einer Idee von Pater Hieronim langsam entwickeln. „Diese Projekte sollen die innere Begeisterung in unserer Groß-Pfarrei auf Dauer erfahrbar machen. Jede unserer fünf Kirchen soll zu ihrer bisherigen Bedeutung einen franziskanischen Schwerpunkt bekommen, der auf dem Leben des heiligen Franz von Assisi basiert. Dies soll uns Inspiration und Motivation sein, mit neuen Schwerpunkten, ohne aber die gewohnten Identitäten und Traditionen der einzelnen Gemeinden aufzugeben“, stellte Pater Hieronim heraus.

Premiere hat derzeit auch eine Fasten-Almosenstation, deren Erlös Pater Jozef in Uganda zugutekommt. Geplant ist in Blickweiler im Mai ein Friedensgebet an der aus dem 14. Jahrhundert stammenden und damit ältesten Glocke des Saarlandes in der Pfarrkirche St. Barbara, die Einweihung eines Franziskus-Gartens mit Wasserspielplatz und ein Gottesdienst im Freien an der von Alice Herzog, Monika Müller und Edith Rau gepflegten Lourdes-Grotte an der Kirche, bei der nun eine Holzbank zum Innehalten einlädt. Aktionen in den anderen vier Pfarreien folgen, wie Pfarrer Hieronim abschließend mitteilte.

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