Habkirchen Schmugglern auf die Finger geschaut

Habkirchen · Das Zollmuseum in Habkirchen hat am kommenden Sonntag wieder für Besucher geöffnet.

 Auch eine konfiszierte Schmugglerweste gibt es im Zollmuseum Habkirchen zu sehen.

Auch eine konfiszierte Schmugglerweste gibt es im Zollmuseum Habkirchen zu sehen.

Foto: Franz-Josef Fries

Am Sonntag, 17. Februar, hat das Zollmuseum Habkirchen von 14 bis 17 Uhr wieder für Besucher geöffnet. Diesmal steht der Zigarettenschmuggel im Mittelpunkt der Veranstaltung „Die Bekämpfung des Zigarettenschmuggels gehört eigentlich schon immer zu den Aufgaben der Zollverwaltung“, so der Leiter des Zollmuseums Franz-Josef Fries. „Eingeschmuggelt werden die Zigaretten entweder im großen Stil von professionellen Schmugglerbanden oder auch von Privatpersonen, die diese Tabakwaren dann selbst verkaufen.“ In unserer Region würden die Zigaretten oft in größeren Mengen aus Luxemburg mitgebracht. „Die Fantasie der Schmuggler, wie und wo sie die Zigaretten verstecken, ist oft sehr bemerkenswert“, so Fries. „Von einem Zollbeamten, der lange Zeit an der deutsch-polnischen Grenze Dienst verrichtet hat, haben wir eine sogenannte Schmugglerweste zur Verfügung gestellt bekommen.“ Diese können die Besucher des Zollmuseums bei ihrem Besuch am Sonntag gerne einmal anziehen und dann selbst feststellen, ob man die Schmuggelzigaretten noch bemerkt.

Aber auch sonst hat das Zollmuseum einiges zu bieten. Es werden Gegenstände aus dem Berufsalltag der Zollbeamten gezeigt. Historische Schriften und Bilder aus drei Jahrhunderten lassen hier die bewegte Zollgeschichte wieder lebendig werden. Unter den vielen interessanten Exponaten befindet sich auch ein original bayerisches Grenzschild (um 1820). Sehr interessant ist auch eine Kopie des Passes von Karl Marx, der das „Königlich bayerische Nebenzollamt 1. Klasse Habkirchen“ am 7. April 1848 passierte. Anhand des Einreisestempels kann dies nachgewiesen werden.

Selbstverständlich kann man in dem Zollmuseum auch die Arbeit der Zöllner nach 1993 kennen lernen. Produktfälschungen, Bekämpfung der Drogenkriminalität und des Benzinschmuggels gehören heute genauso zum Aufgabengebiet des Zolls wie die Bekämpfung der Schwarzarbeit und die Überprüfung nach dem Mindestlohngesetz. Außerdem kontrollieren die Zollbeamten, ob verbotene Güter wie Waffen oder Sprengstoffe illegal nach Deutschland gebracht werden. Sie bekämpfen den Schmuggel von Zigaretten und Bargeld und verhindern, dass kriminelle Banden in Deutschland Fuß fassen. Außerdem gehen sie gegen den Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten vor. Seit 2014 wird auch die Kfz-Steuer von der Zollverwaltung festgesetzt und erhoben.

Das Zollmuseum Habkirchen ist an jedem dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Gerne können auch Führungen außerhalb der Öffnungszeiten mit dem Leiter des Zollmuseums, Franz-Josef Fries, vereinbart werden. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter Tel. (06804) 68 71.

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