VHS Studienfahrt der VHS in die Nordvogesen

St. Ingbert · Die Tagestour in unsere Nachbarregion bewegt sich am Samstag, 11. Mai, auf den Spuren der europäischen Industriegeschichte.

 Die Eisenschmelze De Dietrich im Jaegerthal ist ein Ziel der Fahrt in die Nordvogesen.

Die Eisenschmelze De Dietrich im Jaegerthal ist ein Ziel der Fahrt in die Nordvogesen.

Foto: Jürgen Bost

Am Samstag, 11. Mai, bietet die VHS St. Ingbert unter der Leitung von Sonja Colling-Bost und Jürgen Bost eine Studienfahrt in die Nordvogesen an. Das Thema: Auf den Spuren von Erdöl und Eisen – Unbekannte industrielle Museumswelten im Naturpark der Nordvogesen. Der Regionalpark der Nordvogesen, der mit Naturschutz, Bewahrung des kulturellen Erbes und der Pflege gewachsener lokaler Traditionen ein dreifaches Ziel proklamiert, bietet den Reisenden nicht nur bewaldete Täler, malerische Fachwerkdörfer und burgbekrönte Höhen. Vielmehr befinden sich dort auch attraktive Museen mit besonderer Prägung, die in der Idylle einer bewahrten Naturlandschaft die Frühzeit europäischer Industriegeschichte beleuchten und wirkungsvoll in Szene setzen.

Dazu gehören in erster Linie das Erdölmuseum in Merkwiller-Pechelbronn sowie das Museum des Eisens in Reichshoffen. Das Musée du Pétrole zeigt mit vielen Exponaten die erstaunliche Entwicklung der Erdölindustrie im Elsass. Die seit Ende des Mittelalters für heilendes Öl berühmte Gegend von Pechelbronn erfuhr gegen Mitte des 18. Jahrhundert eine bemerkenswerte industrielle Entwicklung. Das Musée Français du Pétrole erklärt mit Exponaten und im Außengelände die Geschichte der ersten Rohölausbeutungsstätte Europas bis zur Schließung der Raffinerie im Jahre 1970. Von der Geologie bis zur Ausbeutungstechniken durch Galerien, Bohrungen, Erdölpumpen und Bohrkräne entdecken Besucher die Bedeutung dieser Stätte.

Das Reichshoffener Museum verfolgt die Geschichte der noch vom Mittelalter geprägten Stadt und insbesondere die Entwicklung der Metallurgie hier und in den Hammerwerken der umliegenden Gemeinden, die durch die schon von Goethe bewunderte lokale Tradition der Eisenverarbeitung weithin bekannt wurden. Es zeichnet zudem den Aufstieg der Industriellendynastie De Dietrich nach, deren im 18. Jahrhundert errichtetes Schloss sorgfältig restauriert wurde. Der Alstomkonzern baut noch heute einen Teil des TGV im früheren Werk von De Dietrich Ferroviaire in Reichshoffen. Als Kontrast zu diesem Ausflug zur Industriekultur wird auch ein Aufenthalt in Niederbronn les Bains mit Gelegenheit zum Mittagessen eingeplant, jenem seit der Römerzeit so geschätzten klassischen elsässischen Kurort mit seinen Thermalquellen und Promenaden.

Anmeldung zu der Tagestour in die Nordvogesen bis zum morgigen Freitag, 26. April, bei der Volkshochschule St. Ingbert unter Tel. (06894) 13-723 oder vhs@st-ingbert.de.

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