Üble Wetterkapriolen und die Folgen 600 000 Euro Schaden durch eine Schlammlawine

Fechingen · Die Saison im Fechinger Freibad ist gelaufen. Aber das Hallenbad soll am 3. September nach der Reparatur öffnen.

 Nach dem Unwetter: Ein über die Ufer getretener Bach verwandelte Fechingens Bad in eine braun-trübe Seenlandschaft.

Nach dem Unwetter: Ein über die Ufer getretener Bach verwandelte Fechingens Bad in eine braun-trübe Seenlandschaft.

Foto: Gabriele Scharenberg-Fischer/Stadtwerke/Gabriele Scharenberg-Fischer

Geröll und Morast haben die Technik des Fechinger Kombibades weitgehend zerstört. Als in der Nacht auf den 1. Juni ein Unwetter über die Region hinwegzog, flutete eine Schlammlawine nicht nur die Becken des Freibades, sondern setzte auch den Keller mit Pumpen und Umwälzanlagen unter Wasser. Ulrike Reimann, Pressesprecherin bei den Stadtwerken, unter deren Hoheit das Bad betrieben wird, sagte unmittelbar nach der Sintflut: „Die Technik ist abgesoffen. Daraufhin haben wir den Strom abstellen müssen.“

Was sich da noch recht lapidar anhörte, als könnte schon bald wieder der Betrieb wie gewohnt laufen, sollte sich als folgenschwerer Zwischenfall entpuppen. Gleich für Monate war das Bad lahmgelegt. Ausgerechnet in einem Sommer, der wochenlang rekordverdächtige Hitze mit sich brachte.

An „mal rasch Reinemachen“ war nicht im Geringsten zu denken. Das reichte bei Weitem nicht aus.  Die Anlagen waren hinüber. Auch das Blockheizkraftwerk sowie Filter wurden zerstört.

Doch allmählich lichtet sich alles, sind die meisten Reparaturen erledigt, wurden neue Apparate angeschafft. Was das alles kostet? 600 000 Euro, berichtet die Pressesprecherin. „500 000 Euro plus 100 000 Euro Einnahmeverluste“, rechnet sie vor. Auf einem Gros der Ausgaben, um die Schäden zu beseitigen, blieben die Stadtwerke wohl sitzen. Denn: „Nur die Schäden am Blockheizkraftwerk werden von der Versicherung übernommen“, sagt Reimann. Das Firmenangebot, das Heizkraftwerk instand zu setzen, liege bei 70 851 Euro.

Nach Abschluss der Arbeiten soll  am Montag, 3. September, wenigstens das Hallenbad öffnen. Zurzeit liefen technische Tests. Das Freibad hingegen werde in diesem Jahr geschlossen bleiben. Ein angrenzender Bach, der durch den Starkregen zu einem reißenden Fluss wurde, hatte die Becken in braune Seenlandschaften verwandelt. Es war nicht daran zu denken, darin seine Bahnen zu ziehen. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass kommendes Jahr alles wieder in Ordnung ist. Nach dem Totalschaden sahen sich Vertreter der Saarbrücker SPD-Stadtratsfraktion um. Einige von ihnen sind auch Mitglieder des Stadtwerke-Aufsichtsrats. Sie signalisierten nach der Stippvisite, dass sie trotz der beträchtlichen Reparaturkosten an allen Bädern der Landeshauptstadt festhalten wollen. In einer Pressemitteilung heißt es explizit zum Fechinger Kombibad: „Eine Schließung des Bades kam für uns von Anfang an nicht in Betracht.“

Die Stadtwerke betreiben vier Bäder in Altenkessel, Dudweiler, St. Johann und eben jenes in Fechingen.

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