Aus im Pokalviertelfinale Der TuS schnuppert kurz an der Sensation

Herrensohr · Im Saarlandpokal-Viertelfinale führten die Herrensohrer mit 1:0. Doch am Ende unterlagen sie dem Favoriten SV Elversberg mit 1:3.

Herrensohrs Matthias Schneider (links) ist vor Kai Merk am Ball. Der Elversberger hatte mit zwei Treffern großen Anteil am 3:1-Sieg des Regionalligisten vor knapp 400 Zuschauern beim Saarlandligisten.

Herrensohrs Matthias Schneider (links) ist vor Kai Merk am Ball. Der Elversberger hatte mit zwei Treffern großen Anteil am 3:1-Sieg des Regionalligisten vor knapp 400 Zuschauern beim Saarlandligisten.

Foto: Thomas Wieck

Die Spieler des Fußball-Saarlandligisten TuS Herrensohr mussten am vergangenen Mittwochabend fast vier Minuten lang zusehen, wie die Akteure des Regionalligisten SV Elversberg nach dem Anpfiff des Viertelfinal-Spiels im Saarlandpokal den Ball zirkulieren ließen. Erst als Georg Amann eine Flanke abfing, endete die lange Ballbesitz-Phase der Gäste. Herrensohrs Torwart leitet den ersten eigenen Angriff seiner Mannschaft ein. Nach einem Foul schoss dann TuS-Akteur Engin Yalcin das Leder von links in den Strafraum. Dort stieg Christian Schneider hoch und wuchtete die Kugel per Kopfball ins linke Eck – der Außenseiter führte mit 1:0 (5.). Viele der etwa 400 Zuschauer jubelten ähnlich ausgelassen wie die TuS-Akteure. Allerdings nur kurz. Im Gegenzug glich Kai Merk für die SVE aus. Am Ende hieß es 3:1 (2:1) für den Favoriten.

„Unser Start war perfekt. Besser kann es nicht laufen. Dann bekommen wir dieses dumme Ding zum 1:1 – wir hätten die Führung länger halten müssen“, sagt TuS-Verteidiger Matthias Schneider, der ältere Bruder des Torschützen. Doch mit einem Billardtor, das so nicht alle Tage fällt, gab der Favorit die direkte Antwort: Ein Befreiungsschlag von Herrensohrs Kay Rohrbacher prallte von Mitspieler Dennis Pyka zurück in den Strafraum. Der folgende Querpass eines Elversbergers wurde abgefälscht und landete vor den Füßen von Kai Merk, der flach zum 1:1 einschob (6. Minute).

„Das ging einfach zu schnell. Wenn wir das 1:0 länger halten, ist vielleicht eine Überraschung drin“, sagte Christian Schneider. Stattdessen kam es schnell noch dicker: Zehn Minuten später flog Benno Mohrs Freistoß von rechts über alle TuS-Verteidiger im Strafraum hinweg. Dahinter lauerte Lukas Kohler. Er schoss den Ball, fast parallel zur Grundlinie stehend, aus spitzem Winkel zum 2:1 ins lange obere Eck (17.). Ein fast unmögliches Tor.

„Beide Tore sind wirklich sehr unglücklich gefallen“, erklärte Herrensohrs Trainer Bernd Eichmann. Den Elversbergern, die viel mehr am Ball waren, war das egal. Zumal nach der Trennung von Trainer Karsten Neitzel (wir berichteten) nicht gerade ruhige Zeiten bei der SVE herrschen. „Wir befinden uns in einer schwierigen Phase, wie jeder weiß. Deshalb ist es nicht so selbstverständlich, wie wir auf den Rückstand reagiert haben. Wir haben super darauf geantwortet, dann Geduld bewahrt und uns genug Chancen herausgespielt“, lobte Kohler.

Wobei es Elversberger Chancen nicht im Übermaß gab. „Wir haben es defensiv insgesamt gut gemacht“, lobte Eichmann. Kurz nach der Pause aber nutzte die SVE eine der wenigen Lücken in der Abwehr. Merk traf nach einer Flanke per Kopfball zum 3:1 für die Gäste (48.). Herrensohr, das kurzfristig ohne den verletzten Marc Hümbert auskommen musste, hatte durch Manuel Schuck zwei gute Chancen (76./87.). Der Favoritensieg geriet aber nicht in Gefahr. „Uns ist es egal, wer jetzt kommt. Das Ziel sind zwei Siege und der Pokaltriumph“, sagte Kohler. Die Auslosung der Halbfinal-Paarungen fand gestern Abend nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe statt.

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