Alle hopp! Eine fröhliche Reise nach „Bella Italia“

Dudweiler · Die Große Dudweiler Karnevalsgesellschaft „Grüne Nelke“ begeisterte das Publikum bei der ersten Kappensitzung der Session.

 Als Eisbrecher starteten „M & M“ (Michelle Meyer, links, und Michelle Simon) bei der Grünen Nelke.

Als Eisbrecher starteten „M & M“ (Michelle Meyer, links, und Michelle Simon) bei der Grünen Nelke.

Foto: Thomas Seeber

Da stand das Publikum auf den Stühlen: Zu einer großartigen Reise nach „Bella Italia“ entführten die Akteure der Großen Dudweiler Karnevalsgesellschaft „Grüne Nelke“ ihr Publikum im restlos ausverkauften und wunderbar italienisch geschmückten Bürgerhaus am vergangenen Samstag bei ihrer ersten Kappensitzung dieser Session. Prächtiger Auftakt: Die drei Tenöre (alias Uwe Bonde, Stefan Britz und Hansjörg Kleinbauer), die mit ihrer Parodie gleich in das diesjährige Motto „Dolce Nelke“ einstimmten und für erste Lacher sorgten.

Beim anschließenden Einmarsch der Funken und Gardegruppen, der Tanzmariechen und des Elferrats reichte die Bühne gerade eben aus, um die grün-weiße Menge aufzunehmen. Sitzungspräsident Achim Schmidt fand bei seiner Moderation stets stimmungsvolle Überleitungen zu den nachfolgenden Programmpunkten, bei denen es von Höhepunkten nur so wimmelte.

Als Eisbrecher starteten „M & M“ (Michelle Meyer und Michelle Simon), die von ihren Urlaubserlebnissen und mancherlei Missgeschicken berichteten. Anschließend hieß es „Funken, habt Acht! Mariechen tanz!“: Dieses Kommando durfte erstmals der achtjährige Sören Oberhausen als jüngster Funkenkamerad geben und Funkenmariechen Johanna Degen wirbelte grazil und anmutig über die Bühne. Dass die Funken selbst auch tanzen können, bewiesen sie etwas später mit einem fröhlichen Pizza-Bäcker-Tanz. Mit den Worten „Tradition verpflichtet, aber jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ kündigte Schmidt den Marsch der Dianthus-Garde an, die unter neuer Trainerschaft und neuem Namen ausgefeilte Choreografien und eine italienische Love-Story wunderbar synchron, stimmungsvoll und mit strahlendem Lächeln präsentierte.

„Die Seele der Fasenacht ist ein Tanzmariechen, das springt und lacht“, befand Schmidt, und die Tanzmariechen Luisa Jungbluth und Nina Bommer setzten schwungvoll tänzerisch und akrobatisch starke Akzente auf höchstem Niveau. Als „Arnoldo von Kaltnaggisch“ sorgte Arno Mager dafür, dass kein Auge trocken blieb und erklärte, warum er als Italiener so klein ist. „Meine Mamma hat immer gesagt, wenn du groß bist, musst du arbeiten.“ Mit diesem Auftritt feierte Mager, der jedes Jahr in eine andere Figur schlüpft, sein 25-jähriges Bütten-Jubiläum. Für eine zünftige „Festa Italiana“ sorgten die Nelkensingers mit ihren Liedern. „Ciao Bella, lasst uns feiern“ und „nie mehr grüne Nelke .... ohne Euch“, hieß es da unter anderem. Vom Publikum gab es schließlich noch ein Geburtstagsständchen für Tobias Hunsicker, Roger Degen und Annika Hornef, die an diesem Abend volljährig wurde. Als „der Jonas am Piano“ sorgte Multitalent Jonas Degen mit seinem kabarettistischen Rückblick auf das Politgeschehen und die Gesellschaft für minutenlangen Applaus, Zugabe-Rufe und stehende Ovationen. Er erklärte unter anderem, warum der d-moll-Akkord so traurig klingt: „Das sind die Töne a, f, d“.

„Tausend mal sondiert, tausend mal ist nix passiert“, kommentierte er musikalisch unter anderem die Sondierungsverhandlungen in Berlin. Das Zwerchfell strapazierten „,Frau Faultraub und Herr Urschwenk“ als „Amt für Migration – Referat Pälzer“  bei der Neuauflage des Migrationstests für einbürgerungswillige künftige Saarländer. Zum Einmarsch der Kaltnaggischer Diva „Meiersch Elfriede“ hat sich die Kapelle „Die Angels“ passend die Musik von Pretty Woman ausgesucht.

„Wir haben uns ganz schön auseinander gelebt“, stellte diese beim Blick in den Spiegel fest und lästerte über ihre Ehe: „Ich liebe meinen Hannes, ich kann ihn nur nicht so gut haben.“ Die Latzegallis und die Green Fiess hoben das Publikum schließlich wiederholt aus ihren Sitzen. Die Narren im Saal feierten ausgelassen mit den beiden Bands und bestiegen bei deren  mitreißenden Liedern die Stühle oder bildeten spontane Polonäsen durch den Saal.

Noch lange nach dem Finale wurde gesungen und gefeiert bis in den frühen Morgen. Wer jetzt noch keine Karten für die beiden folgenden Sitzungen der Grünen Nelke am 20. Januar und 10. Februar hat, der sollte sich beeilen.

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