SeniorenHaus St. Irmina Senioren die Lebensfreude mitgebracht

Dudweiler · Ins SeniorenHaus St. Irmina bringt Altenpfleger Boonloet Thammasup exotisches Flair. Dass er sich im Saarland wohlfühlt, kommt auch den alten Menschen zugute.

 Der thailändischer Altenpfleger Boonloet Thammasupst beim Gemüse schnitzen.

Der thailändischer Altenpfleger Boonloet Thammasupst beim Gemüse schnitzen.

Foto: Nele Scharfenberg/cts

() In seiner Heimat Thailand war er Kfz-Mechaniker, hat in einer Fabrik gearbeitet und nachts in Hotels gejobbt, um seine Ausbildung zu finanzieren. Jetzt ist er Altenpfleger im Caritas-SeniorenHaus St. Irmina, verzaubert bei passenden Festivitäten des Hauses die Bewohner mit exotischen Cocktails, bunten Kostümen und bei seiner täglichen pflegerischen Tätigkeit mit jeder Menge guter Laune. Boonloet Thammasup lebt seit knapp 16 Jahren im Saarland, ist heute Altenpfleger und fühlt sich in seiner „zweiten Heimat“, wie er es selbst nennt, pudelwohl.

„Ich möchte dafür sorgen, dass die Menschen glücklich und zufrieden sind“, beschreibt der 42-jährige gebürtige Thailänder seine Arbeit im SeniorenHaus. Als er 2001 ins Saarland kam, jobbte er zuerst in Restaurants. „Die Bezahlung stand aber nicht im Verhältnis zu der vielen Arbeit, vor allem abends und am Wochenende“, erzählt er rückblickend. „Also habe ich einen vernünftigen Job gesucht, um auch fürs Alter vorsorgen zu können.“ Und so kam er ans cts-Schulzentrum St. Hildegard, machte erst die einjährige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer und später noch zum Krankenpfleger. Kurz nach der Eröffnung des Caritas SeniorenHauses St. Irmina in Dudweiler fand er dort vor knapp zehn Jahren eine Anstellung, wie die cts berichtet.

Eines Tages fing Boonloet Thammasup beim abendlichen Anrichten des Essens an, Radieschen oder Möhren zu kleinen Blumen zu schnitzen. „Das gehört bei uns in Thailand zur Kulturgut; eine Kunst, die man in Hotels automatisch lernt.“ Die Bewohner waren begeistert. ‚Das ist ja besser als im Hotel‘, kam als Rückmeldung. Von da an entwickelte sich sein Engagement immer weiter. Es gab einen thailändischen Nachmittag, exotische Cocktails und das ganze SeniorenHaus wurde geschmückt. Die Tradition lebt bis heute jeden November wieder auf: Wenn es in Deutschland kalt und grau wird, bringt Boonloet Thammasup Urlaubsgefühle nach Dudweiler.

Einrichtungsleiterin Ute Krüger unterstützt und fördert ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturen, sich und ihre Individualität in den Alltag im SeniorenHaus einzubringen. Sie ist überzeugt: „Wir wollen ein Haus sein, das sich nach außen präsentiert und offen für Neues ist. Ein Haus zum Wohlfühlen, sowohl für unsere Bewohnerinnen und Bewohner als auch für unsere Mitarbeiter. Kundenfreundlichkeit wird in anderen Ländern sehr groß geschrieben. Wir können davon nur profitieren.“ Anfangs war die Sprache noch eine Barriere, aber die Bewohner lieben ihren „Bully“. Eine Bewohnerin hat ihm sogar einen Schal gestrickt – die Geste hat ihn nachhaltig berührt.

Und Boonloet Thammasup hat immer wieder neue Ideen. Ob malen, basteln oder nähen – es gibt kaum ein kreatives Hobby, das der Thailänder nicht ausübt. Beim Sommerfest gestaltete er zuletzt ausgefallene barocke Kostüme. Und seine Kollegen erfreut er mittags gern mit frischer thailändischer Küche. „Ich bin ein sehr phantasievoller Mensch und mein Kopf ist voller Ideen. Ich bin froh, wenn ich meine Hobbies in die Arbeit integrieren und damit anderen Menschen näherbringen kann. Wenn die Leute glücklich sind, bin ich auch selbst glücklich.“

Die Liebe hat Boonloet Thammasup vor knapp 16 Jahren ins Saarland gebracht und seit 2007 hat er die deutsche Staatsangehörigkeit. Doch Thailand wird immer seine Heimat bleiben. Er telefoniert jeden Tag mit seiner Familie und versucht,  sie auch jedes Jahr zu besuchen.

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