Serie Menschen im Regionalverband Der größte Sieg des David Schork

Dudweiler · Der Mann aus Dudweiler bezwang die Leukämie. Jetzt kämpft er dafür, dass auch andere die Krankheit überleben.

 David Schork hat nach seiner Krankheit die Gesundheitsförderung zum Beruf gemacht. Er hält sich fit, und er zeigt anderen, worauf es beim Trainieren ankommt.

David Schork hat nach seiner Krankheit die Gesundheitsförderung zum Beruf gemacht. Er hält sich fit, und er zeigt anderen, worauf es beim Trainieren ankommt.

Foto: Joanna Schönecker

1995 erkrankte David Schork an akuter lymphatischer Leukämie. Rund zwei Jahre alt war er damals. „Erzählungen von der Oma, Erzählungen meiner Geschwister, meiner Mutter, Bildaufnahmen. Solche Dinge bleiben hängen. Ich weiß ganz genau, wie ich mit Maske im Raum der Bestrahlung gelegen habe“, erinnert er sich. Unterstützung erfuhr die Familie in dieser schweren Zeit von der Stefan-Morsch-Stiftung und der Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland. „Gäbe es die nicht, wäre es bei uns nicht so gelaufen und bei vielen anderen auch nicht“, sagt er dankbar. Zwei Jahre nach der Diagnose hatte er den Krebs besiegt. Andere hatten dieses Glück nicht. „Zwei Miterkrankte im ähnlichen Alter haben es nicht geschafft. Das ist eine ganz emotionale Sache“, berichtet er nachdenklich.

Die Krankheit hat der heute 25-Jährige, der in Dudweiler lebt, seit vielen Jahren hinter sich gelassen, auch wenn die Nachuntersuchungen bis zu seinem 18. Lebensjahr anhielten. Die Erfahrungen, die er mit ihr gemacht hat, begleiten ihn weiter. Sie begleiten ihn. Sie motivieren ihn. „Ich ließ mich bei der DKMS registrieren. Mir wurde gesagt, ich dürfe nicht spenden“, sagt Schork. Er wollte Stammzellenspender werden, konnte aber nicht. Für einen ehemaligen Patienten sei das Risiko zu hoch. „Du bist registriert, kannst aber nichts machen. Ich wollte auf einem anderen Weg etwas zurückgeben.“

Also überlegte er, wie er auf das Thema aufmerksam machen kann. Da kam ihm seine Ausbildung zugute. Schork ist studierter Fitnessökonom, macht sein Masterstudium in Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Sport- und Bewegungstherapie. Als „Fitness-Schurke“ – in Anlehnung an die altdeutsche Herkunft seines Nachnamens –  machte er sich als Personal Trainer sowie in der Gesundheits- und Präventionsförderung selbstständig. „Dann kam die Idee: Wenn ich mich eh selbstständig machen wollte, kann ich einen Teil der Einnahmen zurückgeben.“

Bisher spendete er einen vierstelligen Betrag. Wobei die Geldspenden eher ein positives Nebenprodukt seiner Arbeit seien. Eigentlich, sagt Schork, liege ihm das Werben für die Stammzellenspende am Herzen. Regelmäßig sammelt er Geld bei Sportveranstaltungen, etwa beim Solilauf in St. Ingbert oder beim Osterlauf am Itzenplitzer Weiher, wo er ein Massage-Zelt für die Teilnehmer betrieb. „Mir geht es um Kooperationen und darum, auf das Thema aufmerksam zu machen. Da könnten viel mehr Leute etwas tun“, sagt er. Denn: „Die Leute, die Spender brauchen, finden keine. Es gibt einfach zu wenige davon. Wenn sich mehr Leute als Stammzellenspender registrieren lassen würden, gäbe es wenigstens das Potenzial zu helfen.“

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