Gemeinwesenarbeit Kinder machen sich für ihre Rechte stark

Friedrichsthal · Grundschüler lernen in einem Workshop, wie sie sich bei Problemen Gehör verschaffen können.

Welche Rechte haben Kinder, und was können die Kleinen tun, damit sie das erhalten, was ihnen zusteht? Das Jugendamt des Regionalverbandes bietet in Kooperation mit der Gemeinwesenarbeit (GWA) und dem Kinderschutzbund – Ortsverband Saarbrücken – eine Kinderwerkstatt zu Kinderrechten an. An zehn GWA-Standorten werden über das Jahr verteilt Workshops veranstaltet. Den Auftakt machte am vergangenen Donnerstag die Gemeinwesenarbeit Friedrichsthal des Caritasverbandes Saarbrücken und Umgebung.

Der Regionalverband hat das Projekt konzipiert und stellt das Geld dafür zur Verfügung. Der Kinderschutzbund habe die Kinderrechte pädagogisch aufgearbeitet, erklärte Ute Ziegler, Hauptamtliche beim Kinderschutzbund. Mit Dirk Boudier, freier Dozent und Mitarbeiter des Kinderschutzbundes, leitet sie die Workshops. Acht bis zehn Kinder lernen an zwei Nachmittagen pro GWA-Standort, sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen und ihre Grenzen deutlicher wahrzunehmen, teilt der Regionalverband mit. Geeignet sei das Projekt für Grundschüler ab der dritten Klasse. Neun Kinder nahmen am vergangenen Donnerstag am ersten Workshop teil.

„Das sind voll die Profis für Kinderrechte“, stellte Andrea Proske von der GWA Friedrichsthal Ute Ziegler und Dirk Boudier den Kindern vor. Die Projektleiter baten daraufhin die Grundschüler, zu überlegen, was Kinderrechte eigentlich sind. Und die Kleinen hatten sofort Beispiele parat: das Recht auf Liebe und Geborgenheit, auf Sicherheit und Gewaltfreiheit oder auf Schule und Bildung. Anschließend durften die Kinder „mal so richtig motzen“, wie Dirk Boudier sagte. „Was findet ihr doof?“, fragte er die Kleinen. Nach kurzem Zögern schrieben die Kinder viele Aspekte auf ein Plakat. Demnach belasten Mobbing und Gewalt unter Freunden, Stress in der Schule und fehlender Respekt untereinander den Alltag der Grundschüler.

Und was können die Kinder dagegen tun? „Behandele andere so, wie sie behandelt werden möchten“, schlug ein Junge vor. „Keine Schimpfwörter benutzen und nett zueinander sein“, sagte ein Mädchen. Die Kinder äußerten Unmengen an Ideen, was die beiden Projektleiter sehr überraschte, wie sie am Ende der zweistündigen Veranstaltung mitteilten. Die Vorschläge der Kleinen werden nun beim zweiten Teil des Workshops am kommenden Donnerstag vertieft.

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