An der Haustür Nach dem Ärger kommt die Entschuldigung

Friedrichsthal · Ein Friedrichsthaler fühlt sich von einem ASB-Mitarbeiter bedrängt und beschwert sich. Der Samariter-Bund zieht Konsequenzen.

 Ein Einsatzfahrzeug des ASB mit Schriftzug

Ein Einsatzfahrzeug des ASB mit Schriftzug

Foto: BeckerBredel

SZ-Leser Peter H. Rosar aus Friedrichsthal hatte nach eigenen Angaben „bisher immer eine sehr gute Meinung“ vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Eine, wie er der Saarbrücker Zeitung mitteilte „wenig erfreuliche Begegnung mit dem ASB“ relativierte seine Meinung nun.

Was war passiert? An einen Nachmittag klingelte es gegen 16:30 Uhr bei ihm zuhause. Vor der Tür stand ein Mann in ASB-Kleidung und erklärte „mit Berliner Akzent“, dass der ASB heute nicht aufgrund eines Notfalles, sondern in einer anderen Angelegenheit käme. Weil Leser-Reporter Peter H. Rosar sofort vermutet habe, dass es um Spenden gehe, „habe ich ihm deutlich erklärt, dass ich grundsätzlich keine Haustür-Geschäfte mache“ und aus diesem Grund weder Zeit noch Interesse hätte, mich weiter mit ihm zu unterhalten. Daraufhin reagierte der Mann nach Rosars Angaben „sehr ungehalten und pampig“. Er habe wörtlich gesagt: „Machen Sie ruhig die Tür zu; wenn Sie uns das nächste Mal brauchen, dann haben wir für Sie auch keine Zeit und kein Interesse.“ Danach sei das Gespräch beendet gewesen.

Rosar fährt gegenüber unserer Zeitung fort: „Ich habe mich über diese kurze Begegnung, die im Übrigen auch meine anwesende 19-jährige Tochter bestätigen kann, sehr geärgert. Nach einer kurzen Recherche im Internet musste ich leider auch feststellen, dass es sich dabei wohl nicht um einen Einzelfall gehandelt hat.“ Der SZ-Leser stelle regelmäßig pro Jahr 400 bis 500 Euro für wohltätige Zwecke zur Verfügung, „aber ich entscheide gerne selbst, wofür ich spende, und erwarte auch, dass meine Entscheidung respektiert wird“.

Nach seiner Meinung ist die in diesem Fall praktizierte Art der Spendenwerbung vollkommen ungeeignet und auch schädlich für Ruf und Ansehen des ASB. Daher bat er den Samariter-Bund, „bei mir auf diese Werbung künftig zu verzichten“.

Auf seine Beschwerde bekam der Friedrichsthaler Post von Edeltraut Pletsch-Wellner vom Arbeiter-Samariter-Bund, Landesverband Saarland, Landesgeschäftsstelle. Darin heißt es: „Zuerst bitten wir Sie im Namen des ASB-Landesverbandes Saarland um Entschuldigung für das unangemessene Verhalten unseres Außendienstmitarbeiters. Selbstverständlich liegt eine Werbung, die dermaßen provoziert, nicht in unserem Interesse. Zwischenzeitlich haben wir den betreffenden Werber ausfindig gemacht, ihn mit sofortiger Wirkung abgezogen und Ihren Bericht an den Regionalbeauftragten der Mitgliederwerbung weitergeleitet. Auf jeden Fall danken wir Ihnen für das Aufzeigen dieses Missstandes und hoffen, dass wir Sie langfristig mit unserer bewährten Arbeit überzeugen können.“

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