Projekt von Schülern des Warndtgymnasiums Am neuen Eisvogelpfad lebt auch der Biber

Großrosseln · Die Rosselaue hat nach ihrer Renaturierung einiges an Flora und Fauna zu bieten. Dank eines Schülerprojektes können Besucher dies nun entlang des neuen Eisvogelpfades nachvollziehen.

 Schüler des Warndtgymnasiums montieren einen Wegweiser.

Schüler des Warndtgymnasiums montieren einen Wegweiser.

Foto: Ruppenthal

Schüler des Warndtgymnasiums Geislautern haben jetzt den Eisvogelpfad eröffnet. Es sind die Mädchen und Jungen, die beim Schülerwettbewerb „Förderturm der Ideen“ der RAG gewonnen haben. Ihre Idee, das renaturierte Landschaftsschutzgebiet der Rosselaue auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Velsen attraktiver zu machen, wurde bereits realisiert. Der Pfad wurde jetzt offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das Siegerteam „Eisvogelpfad Velsenturm“ des Warndtgymnasiums hatte die Jury mit seiner Idee überzeugt, das Gebiet der Rosselaue mit Sitzgelegenheiten und Informationstafeln zur Bergbaugeschichte und zur heimischen Natur aufzuwerten.

Die Siegerehrung des Schülerwettbewerbs „Förderturm der Ideen“ hatte im Sommer vergangenen Jahres stattgefunden. Zu den Gewinnern zählten insgesamt zwei Schülerteams aus dem Saarland, ein Team aus Ibbenbüren und vier aus dem Ruhrgebiet. Sie wurden für ihre kreativen Gestaltungsideen ausgezeichnet, das eigene Lebensumfeld attraktiver zu machen. Die sieben Siegerprojekte wurden anschließend auch tatsächlich umgesetzt. Die RAG-Stiftung als Initiatorin stellte bis zu 50 000 Euro pro Projekt zur Verfügung.

In den vergangenen Wochen wurden die vom Geislauterner Schülerteam entworfenen Informationstafeln produziert und aufgestellt. Spaziergänger können sich jetzt neben dem geschichtlichen Hintergrund zum Rosseltal insbesondere auch über die Pflanzen und Tiere informieren, die sich seit der Renaturierung auf dem Areal angesiedelt hat. Ein besonderer Clou sind die von den Schülerinnen und Schülern eingesprochenen kurzen Hörtexte, zum Beispiel zu den hier lebenden Eisvögeln oder zum Biber, die beim Scannen des QR-Codes auf den Schildern mit Hilfe des Smartphones angehört werden können. Hier laden auch Sandsteinsitzbänke zum Verweilen ein. Dieser Bereich der Rosselaue ist für jeden frei zugänglich. Die Zugänge befinden sich an der Straße Im Bruch (Geislautern) und der Warndtstraße am Erlebnisbergwerk Velsen.

Rudolf Krumm, Repräsentant der RAG-Montan-Immobilien-Gesellschaft im Saarland, zeigte sich bei der Eröffnung des Eisvogelpfades begeistert. Er sprach von einem rundum gelungenen Projekt und sagte: „Die Jugendlichen hatten großartige Ideen, die sie bei der Entwicklung der Texte und Schilder kreativ umgesetzt haben.“ Auch der Völklinger Bürgermeister Christof Sellen war beeindruckt.

Der Name „Eisvogelpfad“ für den Verbindungsweg zwischen Velsen und Geislautern durch das Naturschutzgebiet Rosselaue entstand bei einem vom Umweltministerium und der RAG mit zwei Schulklassen des Warndtgymnasiums durchgeführten Erlebnistag, als sich die jungen Leute von der Pracht eines Eisvogels begeistern und inspirieren ließen.

Verantwortlich für die technische Umsetzung des Projektes war die Landschaftsagentur Plus im Saarland. Michael Boes, Projektleiter Gewässer-Renaturierung, unterstützte das Schülerprojekt tatkräftig. Ein wichtiger Baustein war die Grundstückssicherung und die dauerhafte Unterhaltung der Maßnahme. Die Stadt Völklingen hat die Pflege der Schilder und Bänke, den Heckenschnitt sowie die Entleerung der Müllgefäße übernommen. Bürgermeister Christof Sellen hob die Bedeutung des Areals hervor: „Die Rosselaue kann ein echter Anziehungspunkt werden, wo Anwohner und Spaziergänger ihre Seele baumeln lassen und viel Wissenswertes über Natur und Geschichte erfahren können.“

Der Wettbewerb war Teil der Initiative „Glückauf Zukunft!“, die die RAG-Stiftung, die RAG-AG und die Evonik Industries AG gemeinsam mit der IGBCE vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen hatten. Ziel ist es, den Steinkohlenbergbau würdig zu verabschieden und zugleich Impulse für die Weiterentwicklung ehemaligen Bergbauregionen zu setzen.

Die zweite Runde des Wettbewerbs „Förderturm der Ideen“ ist mit Beginn des Schuljahres 2018/19 gestartet worden. Auch dieses Mal sind wieder die weiterführenden Schulen im Ruhrgebiet, in Raum Ibbenbüren und im Saarland aufgerufen, Ideen zu entwickeln.

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