Großrosseler Votum gegen Gleistrasse Rosseler Rat votiert gegen Bahngleise

GROSSROSSELN · Die Mehrheit des Gremiums möchte die Strecke zwischen Großrosseln und Karlsbrunn entwidmet sehen.

 Saarbahn im Warndt – daran glaubt die Mehrheit des Rosseler Gemeinderats nicht mehr. Jedenfalls nicht, so weit es die Schienenstrecke zwischen Großrosseln und Karlsbrunn angeht. Unser Bild  entstand 2001 bei einer Sonderfahrt zum damals noch aktiven Bergwerk Warndt. 

Saarbahn im Warndt – daran glaubt die Mehrheit des Rosseler Gemeinderats nicht mehr. Jedenfalls nicht, so weit es die Schienenstrecke zwischen Großrosseln und Karlsbrunn angeht. Unser Bild  entstand 2001 bei einer Sonderfahrt zum damals noch aktiven Bergwerk Warndt. 

Foto: BECKER&BREDEL/bub

Das gibt es im Gemeinderat Großrosseln nur äußerst selten. Auf Antrag der CDU-Fraktion wurde bei der jüngsten Sitzung über einen Tagesordnungspunkt geheim abgestimmt. Grund für die ungewöhnliche Vorgehensweise war eine Frage, die schon lange die Gemüter erhitzt: Was passiert in Zukunft mit den alten Bahngleisen in der Region? Im konkreten Fall geht es um die Strecke von der Rosselbrücke am Schafbachweiher bis zum Bergwerk Warndt. Die Gemeindeverwaltung möchte, dass das zuständige Ministerium einen so genannten Freistellungsantrag an die Deutsche Bahn AG richtet. Das Verfahren ist im Allgemeinen Eisenbahngesetz geregelt.

„Um die Innenentwicklung des Gemeindebezirks Großrosseln vorantreiben zu können, muss die Deutsche Bahn ihren Trassenbestand offiziell entwidmen“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Erst nach der Freistellung kann das Unternehmen den Boden, über den die Gleise führen, verkaufen – etwa an die Gemeinde oder private Investoren. In der Diskussion wurden die unterschiedlichen Auffassungen deutlich. Die SPD plädiert für den Rückbau der Eisenbahnbrücke in der Bahnhofstraße und des Bahndamms Richtung Emmersweiler. Durch die Öffnung des Geländes, so ihre Einschätzung, würden im Ortskern mehr Möglichkeiten zur Verkehrsgestaltung geschaffen.

Die CDU sprach sich gegen den Beschlussvorschlag aus. Sie möchte nicht, dass der eventuellen Wiederbelebung des schienengebundenen Personennahverkehrs durch die Entwidmung ein Riegel vorgeschoben wird. Mit Hilfe der Bahn, argumentierte Willi Huppert (CDU), könnten viel befahrene Straßen entlastet und das Klima verbessert werden.

Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) machte deutlich, dass auch er sich mit der Frage beschäftigt, wie man Verkehr von der Straße auf die Schiene bekommt. Die Gleise vom Schafbachtal bis zum Bergwerk Warndt spielen in diesen Überlegungen allerdings keine Rolle. Dreistadts Fokus liegt auf der Bahnstrecke vom Schafbachtal, sprich Velsen, nach Saarbrücken. Sie sei noch in gutem Zustand.

15 Gemeinderatsmitglieder votierten schließlich für den Beschlussvorschlag, neun dagegen. Die Verwaltung wird nun das zuständige Ministerium ersuchen, einen Freistellungsantrag an die Deutsche Bahn AG zu richten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort