Traditionspflege Karlsbrunn hält fest an seinem Brunnenfest

Karlsbrunn · Vor 100 Jahren gab es in der inzwischen 300 Jahre alten Ortschaft Karlsbrunn noch drei Brunnen, die alle ausreichend Wasser führten. Heute sind all diese Brunnen versiegt, sagt Albrecht Wagner (75), der Organisator des Brunnenfestes von diesem Wochenende.

 Es gibt leider Probleme beim Vereinsnachwuchs: Organisator Albrecht Wagner (rechts) beim Brunnenfest in Karlsbrunn.

Es gibt leider Probleme beim Vereinsnachwuchs: Organisator Albrecht Wagner (rechts) beim Brunnenfest in Karlsbrunn.

Foto: BeckerBredel

  Vor 100 Jahren gab es in der inzwischen 300 Jahre alten Ortschaft Karlsbrunn noch drei Brunnen, die alle ausreichend Wasser führten. Heute sind all diese Brunnen versiegt, sagt Albrecht Wagner (75), der Organisator des Brunnenfestes von diesem Wochenende.

Er führt den Wassermangel auf den Bergbau zurück. Die tiefen Schächte hätten das Grundwasser abgesenkt. Der wichtigste Brunnen war in der Ortsmitte, wo heute der Gedenkstein für den Dorfwettbewerb steht. „Dort habe ich noch in meiner Kindheit die Kühe an die Tränke geführt“, erinnert sich Wagner. Der Brunnen, der heute dort steht und wo das Brunnenfest gefeiert wurde, habe mit dem Ur-Brunnen nichts zu tun und führe auch kein Quellwasser mehr. Der zweite Brunnen Karlsbrunns war der Karlsbrunnen im Wiesental am Spielplatz. „Früher gab es dort ein 100er Rohr, aus dem das frische Wasser herausschoss. Heute gibt es einen nachgemachten Brunnen an gleicher Stelle, der aber wenigstens Trinkwasser führt, das vom Wasserzweckverband eingespeist wird.“ Auch hier sei keine Quelle mehr. Brunnen Nummer drei finde man im Birkenweg, dieser Brunnen tropfe nur noch. Trotzdem hätten die Brunnen dem Ort den Namen gegeben.

Zur 300-Jahr-Feier habe man sich entschlossen, nach zweijähriger Pause das Brunnenfest noch einmal auszurichten. Es wurde sehr gut angenommen. Samstagabend waren alle Plätze bei Livemusik und guten kulinarischen Angeboten voll belegt. Sonntags zogen dunkle Wolken durch, trotzdem war zum Mittag abermals das Fest gut besucht. Die Blumenfrauen hatten viele Kuchen gebacken, das Festzelt war schon vormittags belegt.

„Wir haben Nachwuchsprobleme“, räumt Wagner allerdings ein. Der Vorsitzende des Fördervereins der Sportfreunde und frühere Wildsaufest-Organisator braucht einen engagierten Nachrücker. Auch sei die Anzahl der ehrenamtlichen Helfer stark zurückgegangen. Das Wildsaufest konnte aus diesem Grund schon vor Jahren nicht mehr fortgeführt werden, das Brunnenfest setzte zwei Jahre aus. Wie es weitergeht? – Da zückt Wagner mit den Schultern. Er wollte eigentlich mit 70 schon aufhören. Jetzt hat er mit seinem Team wieder ein tolles Fest auf die Beine gestellt.

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