Sparbeschluss im Rat Karlsbrunner wollen Platz nicht aufgeben
Großrosseln · Doch die Großrosseler Ratsmehrheit setzt sich mit Sparbeschluss durch. Auch St. Nikolaus von Schließungsplan betroffen.
Über die Zukunft der Großrosseler Fußballplätze wurde am Donnerstagabend im Gemeinderat diskutiert. "Mit Ausnahme des Ortsteils Großrosseln wird es künftig in jedem Ortsteil nur noch einen Sportplatz geben", heißt es in einem von der SPD nach einem Gespräch mit den Vereinen vorgelegten Papier. Das würde de facto die Schließung der Hartplätze in Karlsbrunn und St. Nikolaus bedeuten.
Vor diesem Hintergrund soll nun ein Konzept erarbeitet werden, mit dem man dann bei den Zuschussgebern um Unterstützung wirbt. Die Hartplätze in Dorf im Warndt, Emmersweiler und Naßweiler sind dringend sanierungsbedürftig. Der entsprechende Antrag der SPD wurde vom Rat angenommen, die CDU und Norbert Wagner (fraktionslos) stimmten dagegen.
Der Vorschlag, betonte SPD-Fraktionschef Markus Ernst, komme nicht von der Politik, sondern aus den Reihen der Vereine. Von diesen werde er mehrheitlich befürwortet. Sein CDU-Kollege Fred Schuler und Karlsbrunns Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) machten deutlich, dass der SV Karlsbrunn mit der Schließung seines Hartplatzes nicht einverstanden ist.
Vereinschef Heinz Gorius hatte am Montag im Ortsrat vor fatalen Folgen gewarnt. Ein Problem der Karlsbrunner Fußballer: Auf ihrem Naturrasen kann in der Winterzeit nicht gespielt werden. In den Monaten, in denen die Kicker auf einen Platz in einem anderen Ortsteil ausweichen müssten, so die Befürchtung, hätte das Clubheim mangels Publikum keine Einnahmen.
Eine "differenzierte Hinschau" fehle, kritisierte Schuler. In St. Nikolaus sei die Situation anders als in Karlsbrunn. Er erinnerte unter anderem daran, dass der Karlsbrunner Hartplatz wegen der vorhandenen Laufbahn auch vom Turnverein für die Abnahme des Sportabzeichens genutzt werde. Sein Schlussfolgerung: "Der Platz in Karlsbrunn muss erhalten bleiben", so Schuler.
Markus Ernst erklärte, dass das Konzept noch nicht stehe: "Kein Mensch sagt, dass wir morgen die Plätze schließen." Das weitere Vorgehen werde mit allen Sportvereinen gemeinsam besprochen, heißt es in dem Antrag.
Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) betonte, dass ein Konzept nötig sei, um Fördermittel für die Sanierung der Fußballplätze zu erhalten. Die Zuschussgeber wollten wissen, wohin sich Großrosseln entwickelte. Neun Sportplätze für 8100 Einwohner seien nicht mehr zeitgemäß.