Nun feste Sprechzeiten in Großrrosseln „Hier kann man richtig Schutzmann sein“

GroßRosseln · Der Polizeiposten Großrosseln ist umgezogen in die Alte Schule. Thomas Thinnes ist dort Ansprechpartner.

 Thomas Thinnes (rechts) und sein Kollege Oliver Clanget vor dem neuen Großrosseler Polizeiposten in der Alten Schule. 

Thomas Thinnes (rechts) und sein Kollege Oliver Clanget vor dem neuen Großrosseler Polizeiposten in der Alten Schule. 

Foto: BeckerBredel

Polizeioberkommissar Thomas Thinnes sitzt meist allein in seiner Dienststelle – und er liebt es. „Hier kann man richtig Schutzmann sein, so wie ich es in den 80er Jahren mal gelernt habe. Hier kann man die Menschen betreuen und sich kümmern und muss nicht nur Daten aufnehmen“, sagt der 54-jährige Ur-Großrosseler.

Kürzlich ist er umgezogen, vom Büro über der Sparkasse zum neuen Polizeiposten in der Alten Schule neben dem Rathaus. Ein Büroraum, ein Sozialraum, eine Theke am Eingang. Im Flur hat der Maler der Polizei ein Denkmal gesetzt. „Polizei 110“ steht in mannshohen Lettern an der streifenwagenblauen Wand.

Thinnes ist seit Jahren in Großrosseln. Offiziell gehört er zum Ermittlungsdienst der Inspektion in Völklingen. Alle Delikte, die nicht von Sonderdienststellen (Mord, Totschlag oder Raub) bearbeitet werden, landen auf seinem Tisch. Er macht Vernehmungen, besucht Opfer und Täter. Letztere nennt er „Strolche“. „Wir haben in Großrosseln ganz normale Menschen und darunter ein paar Strolche, die wir gut im Griff haben. Probleme macht uns der Grenzverkehr, wobei nicht die Franzosen auffällig sind. Es gibt ganze Gruppen von Straftätern, die die Grenze für sich ausnutzen, zwei Landsmannschaften beherrschen zum Beispiel den illegalen Zigaretten- und Drogenhandel am Bremerhof in Nassweiler. Und denen kann man nicht mit einem Streifenwagen beikommen“, sagt Thinnes. Eine größere Razzia habe es da ja schon gegeben.

Gut seien die Kontakte zu seinem Kollegen der Police Municipale in  Petite-Rosselle, Michel Liebgutt. „Ohne Michel käme ich an vieles nicht ran. Mit ihm habe ich Zugriff auf die öffentlichen Überwachungskameras, von denen es jenseits der Grenze mehrere im Ort gibt.“ Man tausche sich aus, das helfe sehr. Auch weil Großrosseln zum Einkaufsort für Franzosen geworden sei. Der Einzelhandel habe sich ganz nach Großrosseln verlagert, auf der anderen Grenzseite gebe es kaum noch Geschäfte. „Aber damit kommen auch die Ladendiebe zu uns.“

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