Detonation Vierter Knall in diesem Jahr auf Chemieplattform im nahen Carling

Von einem massiven Störfall berichtet die Bürgerinitiative Saubere Luft für die Warndtgemeinden. Das Saar-Umweltministerium hat indes keine Bedenken im Zusammenhang mit dem jüngsten explosionsartigen Geräusch.

 Rauchsäule über der grenznahen Chemieplattform Carling.

Rauchsäule über der grenznahen Chemieplattform Carling.

Foto: Jens Jacobs/Facebook

Den Kritikern der ans Saarland angrenzenden Chemieplattform im französischen Carling mangelt es an Aufklärung. Das erklärt ein anonymer Sprecher der Bürgerinitiative Saubere Luft für die Warndtgemeinden. Anlass für die Annahme: Bereits zum vierten Mal sei es seit Jahresbeginn „zu einem massiven Vorfall mit mindestens einer Detonation“ gekommen. Und das sei nicht alles: Nach Augenzeugenberichten in Lothringen sei gleichzeitig „eine schwarz-braune Wolke“ Richtung Saarland gezogen.Statt zu messen und zu prüfen, sei „umgehend und ohne eingehendere Untersuchungen Entwarnung gegeben“ worden.

Initiative: Gehäufte Probleme

Der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Adriano Pitillo, erhebt Vorwürfe. „Seitdem die neuen Produktionslinien (...) angelaufen sind (...), häufen sich die Problematiken auf der Chemieplattform.“ In diesem Zusammenhang greift er den saarländischen Umweltminister Reinhold Jost (SPD) an. Er habe zugesagt, dass sich die Situation verbessere. Pitillo: „Genau das Gegenteil ist eingetroffen und übertrifft so langsam unser aller Vorstellungskraft.“ Er spricht von mehr Gestank und mehr Störfälle als zuvor. Zudem würden der erneute Knall sowie der Qualm „kleingeredet und möglichen Gesundheitsbelastungen nicht weiter nachgegangen.“ Die Initiative fordert darum mehr Aufklärung und „umfangreichere Untersuchungen von Störfällen, Explosionen“. Denn in dem französischen Werk lagerten „zig 1000 Tonnen hoch explosive Stoffe“.

Ministerium: keine Gefahr

Unterdessen will Sabine Schorr beruhigen. Die Pressesprecherin beim Umweltministerium bestätigt das vierte explosionsartige Geräusch, das sich am Samstag gegen 19.45 Uhr ereignet hat (wir berichteten). Darüber habe der Betreiber, der Ölgigant Total, sowohl französische als auch deutsche Behörden informiert. Allerdings sei dies nichts Außergewöhnliches. Denn der Knall sei von Sicherheitssystemen ausgelöst worden, wie es regelmäßig bei Bedarf der Fall sei. Schorr: „Für die Umgebung stellt die Detonation keine Gefahr dar.“

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