Kegel-Bundesliga Der KSC Dilsburg ist deutscher Vizemeister

Dilsburg/Oberthal · Es war ein ganz besonderer Moment. Bianca Mayer von den KF Oberthal hatte 785 Holz abgeräumt. Sie übergab die Kugel für die noch ausstehenden 15 Würfe an Christina Retterath. Als zum letzten Mal die Kegel liefen, stürmten alle Mitspielerinnen auf sie.

 Die Damen des Kegel-Bundesligisten KSC Dilsburg jubeln über den Gewinn der Vizemeisterschaft hinter dem Saar-Rivalen KF Oberthal.

Die Damen des Kegel-Bundesligisten KSC Dilsburg jubeln über den Gewinn der Vizemeisterschaft hinter dem Saar-Rivalen KF Oberthal.

Foto: B&K/Bonenberger/

Mit der sechsten deutschen Meisterschaft in Folge und einer Träne im Auge verabschiedete sich die mehrmalige Weltmeisterin vom Leistungssport. „Es ist viel Wehmut dabei. 40 Jahre Kegelsport, davon 27 schöne Jahre in Oberthal – aber ich bleibe im Training“, kündigte Retterath an.

Das halbe Dutzend nationale Titel in Serie hatten die KF-Damen schon vor dem abschließenden Spieltag auf der heimischen Anlage in der Tasche. „Dennoch haben wir unsere Leistung abgerufen und ein gutes Ergebnis erzielt“, freute sich Yvonne Ruch. Mit 962 Holz zeigte sie eine Weltklasseform. „Jeder gönnt es jedem. Wir sind ein tolles Team – und das macht richtig Spaß“, erklärte Ruch zum Mannschaftsgeist.

Auch nach dem sechsten Titelgewinn in Folge bleiben die Oberthalerinnen erfolgshungrig. „Bis auf Christina wird die Mannschaft so zusammenbleiben und in der kommenden Saison wollen wir wieder spitze sein“, blickte Ruch nach vorne. 5214 Holz schaffte die Mannschaft beim abschließenden Wettkampf – und die Party auf der Heimbahn konnte steigen. „Wenn nicht jetzt, wann dann, denn das haben wir uns verdient“, sagte Katja Ricken, die auf 863 Holz kam.

Grund zum Feiern gab es auch beim Saar-Rivalen KSC Dilsburg. Oberthals Dauerkonkurrent sicherte sich trotz Verletzungssorgen die Vizemeiterschaft. Um auf Nummer sicherzugehen, musste der KSC dazu zwei Punkte einfahren. Bereits nach dem dritten Block atmete Elke Radau-Lambert, die 874 Holz erzielte, auf und sagte: „Wir haben einen guten Vorsprung auf die Konkurrenz, das müsste reichen.“

Entscheidend für den KSC Dilsburg war, das Veronika Ulrich mit blauem Knie nach ihrem Sturz auf die Bahn in Vorwoche wieder überwiegend schmerzfrei spielen konnte und 884 Holz erzielte. „Toll, dass wir den zweiten Platz geschafft haben, der war unser Saisonziel“, jubelte Radau-Lambert.

Hinter Oberthal (17 Punkte) und Dilsburg (13 Punkte) landeten Preußen Lünen und RSV Samo Remscheid mit jeweils zehn Zählern nach den vier Wettkämpfen in der Meisterrunde auf den Plätzen. Für die Oberthalerinnen Ruch und Ricken sowie Dilsburgs Ulrich ist die Saison nun aber noch nicht beendet. Bundestrainer Michael Teschner hat das Saar-Trio für die Weltmeisterschaft im Juni in Langenfeld nominiert.

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