Schwesternverband engagiert sich in Heusweiler mit Neubau Jung hält auch Alt in Schwung

Heusweiler · Neubau: Seniorenbetreuung und Kita in einem Haus. Schwesternverband baut Engagement in Heusweiler aus.

 Alt und Jung unter einem Dach, das war im Jahr 2006 noch ein deutschlandweit einmaliges Modellprojekt in einem Pflegeheim in Havel (Brandenburg, Foto). Inzwischen wurden schon mehrfach gute Erfahrungen gemacht, wenn sich ein Seniorenheim und eine Kita ein Gebäude teilen. Genau das ist nun auch in Heusweiler geplant, wo ein ganz neuer, zentral gelegener Gebäudekomplex entstehen soll, betrieben vom Saarländischen Schwesternverband.

Alt und Jung unter einem Dach, das war im Jahr 2006 noch ein deutschlandweit einmaliges Modellprojekt in einem Pflegeheim in Havel (Brandenburg, Foto). Inzwischen wurden schon mehrfach gute Erfahrungen gemacht, wenn sich ein Seniorenheim und eine Kita ein Gebäude teilen. Genau das ist nun auch in Heusweiler geplant, wo ein ganz neuer, zentral gelegener Gebäudekomplex entstehen soll, betrieben vom Saarländischen Schwesternverband.

Foto: picture-alliance/ dpa/dpa Picture-Alliance/Nestor Ba

Wo einst in Heusweiler zwischen Schiller- und Goethestraße die „Brotfabrik“ der Bäckerei Treib für Backwerk sorgte, soll ein U-förmiger Gebäudekomplex entstehen, der als Pflegeheim mit etwa 40 Zimmern dient, aber auch rund 20 Wohnungen für betreutes Wohnen enthält – und im gleichen Komplex wird, wenn alles nach Plan läuft, eine neue Kindertagesstätte mit drei Kindergarten- und einer Krippen-Gruppe einziehen.

Als Betreiber sowohl des Seniorenhauses als auch der Kita geht der Saarländische Schwesternverband damit neue Wege. Als Investor mit im Boot ist zudem die Hamburger INP Holding; mit der INP hat der Schwesternverband schon voriges Jahr in Dudweiler beim Bau des Seniorenhauses Friedrich Ludwig Jahn auf dem ehemaligen Sportplatzgelände zusammengearbeitet und gute Erfahrungen gemacht.

Aber Senioren und Kinder zusammen – das funktioniert? „Sehr gut sogar“, sagt Dirk Sellmann, beim Schwesternverband – die Zentrale befindet sich in Ottweiler – Leiter des Bereichs Projektmanagement. Die positiven Auswirkungen hätten sich bei ähnlichen Projekten anderer Träger in Deutschland gezeigt, der Schwesternverband hat aber auch schon eigene Erfahrungen gesammelt, und zwar mit dem Generationenhaus St. Josef in Rheinhausen im Breisgau (Baden-Württemberg).

Dort gibt es eine Kita im Erdgeschoss und ein Seniorenwohnheim im oberen Bereich. „Es gibt dort viele Besuche, gemeinsame Projekte, und die Senioren lieben es, den Kindern zuzusehen – die Erfahrungen sind absolut positiv“, so Sellmann. Und die Eltern der Kleinen haben mitunter die Gelegenheit, das Bringen oder Abholen der Kinder mit einem Verwandtenbesuch im Seniorenheim zu verbinden.

In Rheinhausen ist allerdings die Kommune Träger der Kita, in Heusweiler wird dagegen der Schwesternverband, der bisher in den Bereichen Seniorenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Pflegeschulen und ambulante Pflege tätig ist, erstmals selbst Träger einer Kita. Doch es gibt Ähnlichkeiten: „Sowohl bei Seniorenprojekten als auch in Kitas versorgen wir Menschen und schaffen Infrastrukturen für Familien.“ Zudem – auch das ist eine Besonderheit des Projektes – könne man in Heusweiler auf das Knowhow des evangelischen Kindergartens zurückgreifen, „und darüber sind wir auch sehr froh“, schildert Sellmann. Hintergrund: Bereits zum 1. August soll der Schwesternverband die Trägerschaft der bisherigen evangelischen Kita Haus Benjamin von der Kirchengemeinde übernehmen. Für die Mitarbeiter werde sich dabei nichts ändern; Sellmann: „Da kommt dann praktisch nur ein neues Schild an die Tür, dass wir dann der Träger sind. Auch der Name soll gleich bleiben.“ Und wenn die neue Anlage schließlich fertig ist, kann praktisch die komplette Kita umziehen.

Und der Zeitrahmen? Der hängt auch vom Bebauungsplanverfahren bei der Gemeinde und dem Bauantragsverfahren beim Regionalverband ab, aber wenn’s gut läuft, könnte Ende des Jahres mit den Bodenarbeiten begonnen werden. Die Bauzeit dürfte dann etwa zwölf bis 14 Monate betragen. Das zentral im Ort gelegene Gelände, so Sellmann, sei übrigens auch vorteilhaft, denn die Hanglage ermögliche ebenerdige Eingänge in verschiedenen Etagen.

Auch für die Gemeinde Heusweiler, die zusätzliche Kita-Plätze braucht, kommt das Projekt gelegen, schildert Bürgermeister Thomas Redelberger. Vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderates könnte die Kommune Heusweiler nach dem Umzug der bisherigen evangelischen Kita das alte Haus von der Kirchengemeinde kaufen, abreißen und an der Stelle eine neue Kita mit vier Kindergarten- und zwei Krippen-Gruppen bauen.

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