Sport „Hier wird ehrlicher Fußball gespielt“

Saarbrücken · An diesem Samstag um 10 Uhr beginnt im Saarwiesenstadion in Burbach das Turnier um den 31. Voyeur Cup. 

 Glücksfee Verena Voigt zog am Donnerstagabend im Gasthaus Bingert die vier „Todesgruppen“ des Voyeur Cups. Die Organisatoren (von links) Robert Kirsten, Robin Sircar und Willi Kühnreich überwachten die Auslosung.

Glücksfee Verena Voigt zog am Donnerstagabend im Gasthaus Bingert die vier „Todesgruppen“ des Voyeur Cups. Die Organisatoren (von links) Robert Kirsten, Robin Sircar und Willi Kühnreich überwachten die Auslosung.

Foto: Heiko Lehmann

Eigentlich ist es nur ein Hobbyfußball-Turnier und sollte an diesem Wochenende neben dem Endspiel in der Champions League und dem Aufstiegsspiel des 1. FC Saarbrücken normalerweise in der Versenkung verschwinden. Doch der Voyeur Cup ist Kult in Saarbrücken und zudem landesweit eines der ältesten Hobbyturniere überhaupt. „Der Voyeur Cup ist etwas Besonderes. Hier wird noch ehrlicher Fußball gespielt“, sagt Robin Sircar von der Mannschaft „Leipziger 52“.

„Der Name stammt aus unserer damaligen WG. Wir sind schon seit 30 Jahren dabei“, erzählt der Hobbykicker weiter. Gemeinsam mit Robert Kirsten, Matthias Schmitt und Willi Kühnreich bildet Robin Sircar das Organisationskomitee, des 31. Voyeur Cups.

Unterstützt werden die Jungs von einem neunköpfigen Team und vom Deutsch-Ausländischen Jugendclub. Ins Leben gerufen haben das Kult-Turnier Bernd Rausch und Chris Wroblewski vor 31 Jahren. Beide haben die Organisation im vergangenen Jahr abgegeben.

„Ohne die beiden gäbe es das Turnier nicht. Ein weiterer Dank gilt den Sportfreunden Saarbrücken. Wir dürfen das Turnier dort auf dem Rasenplatz an den Saarwiesen ausrichten“, sagt Robert Kirsten. Er spielt am Samstag beim FC Uschi Glasgow. Gewinnen ist zweitrangig, der Spaß steht an vorderster Stelle. Das war bereits am vergangenen Donnerstag im Saarbrücker Gasthaus Bingert zu erkennen. Dort wurden die Gruppen für das Turnier ausgelost. Alle Mannschaften waren anwesend und applaudierten nach jedem Los, das die Glücksfee Verena Voigt zog. „Ich glaube, es sind nur Todesgruppen“, sagt Verena Voigt und lacht. Sie ist am Samstag für das Kinderunterhaltungsprogramm neben dem Sportplatz verantwortlich.

Der Gewinner des Voyeur Cups bekommt einen Kasten Bier, der Zweite zwei Kästen und der Dritte drei Kästen. Wer in der Vorrunde ausscheidet, spielt in einem separaten Turnier um den Schatten Cup, was eigentlich das prestigeträchtigere Turnier ist. „Bei uns laufen die Uhren wirklich anders. Wer es nicht glaubt, der darf am Samstag gerne vorbeikommen und zusehen“, sagt Willi Kühnreich.

Es gibt keine Rückpass-Regel, kein Abseits und auch keine Schiedsrichter. „Die Spieler regeln das alles unter sich. Jedes Team stellt zwei Beobachter, die eingreifen, wenn keine Einigkeit erzielt wird. Eingreifen müssen die aber kaum, das hat die Vergangenheit gezeigt“, weiß Robin Sircar. Um zehn Uhr beginnt am Samstagmorgen das etwas andere Fußballturnier an den Saarwiesen in Burbach. 16 Mannschaften nehmen teil, und die Endspiele des Voyeur Cups und des Schatten Cups sind für etwa 17 Uhr geplant.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort