Turnier in der Saarlandhalle Ein Masters-Triumph mit Geschmäckle

Auersmacher · In Auersmacher wurde der Masters-Sieg gefeiert, bis die Clubheimwirtin nicht mehr konnte. Eine Entscheidung der Turnierleitung hatte zuvor für Wirbel gesorgt.

 So sehen Sieger aus: Der SV Auersmacher jubelt in der Saarlandhalle nach dem Masters-Sieg auf dem Spielfeld – und die Fans rechts dahinter auf der Tribüne.

So sehen Sieger aus: Der SV Auersmacher jubelt in der Saarlandhalle nach dem Masters-Sieg auf dem Spielfeld – und die Fans rechts dahinter auf der Tribüne.

Foto: Thomas Wieck

Als hätten sie geahnt, dass es etwas zu feiern gibt. „Ich habe morgen frei. Und 80 Prozent der Mannschaft auch. Wir können also ein bisschen Radau machen“, sagte Florian Schworm, Torhüter des SV Auersmacher, nach dem Masters-Triumph am Sonntagabend in der Saarbrücker Saarlandhalle. Wenige Minuten zuvor hatte sich der Fußball-Saarlandligist im Endspiel gegen Ligakonkurrent VfL Primstal mit 2:1 durchgesetzt und den fünften Masters-Sieg der 100-jährigen Vereinsgeschichte eingetütet.

Was der Schlussmann des Masters-Rekorsiegers angekündigt hat, wurde in die Tat umgesetzt. „Im Clubheim haben 70 Fans auf uns gewartet. Mit ihnen haben wir gefeiert“, berichtete Kapitän Felix Laufer am Montagmorgen nach einer kurzen Nacht. „Es ging bis etwa drei Uhr. Dann konnte unsere Clubheimwirtin Jutta nicht mehr“, ergänzte der 22-Jährige grinsend, dessen Vater Stefan beim ersten Masters-Triumph des SV Ausersmacher 1995 als Spieler auf dem Feld stand.

Bis Clubheimwirtin Jutta Konrad alle rauskehrte, war es feierfreudig zur Sache gegangen. Mit Fackeln und Bengalos wurden die Masters-Helden von ihren Fans empfangen. Später wurde auf den Tischen getanzt und ein elektrischer Rasierer ausgepackt. „Einige haben sich von unserem Trainer Andreas Wellner die Haare schneiden gelassen“, verriet Laufer. Unter den Akteuren, die eine Kurzhaarfrisur verpasst bekamen, war auch Fabian Lauer. Er hatte den SV Auersmacher beim Masters vor dem Aus im Halbfinale bewahrt. Die Grün-Weißen lagen gegen Oberligist FC Wiesbach 28 Sekunden vor Schluss mit 2:3 zurück, ehe Lauer aus spitzem Winkel abzog und Torwart Julian Wamsbach zum 3:3 überwand. In der Verlängerung siegte Auersmacher mit 7:3.

Der Halbfinal-Sieg gegen Wiesbach hatte ein Geschmäckle: Auersmacher hatte nach der regulären Spielzeit fünf Mannschaftsfouls. Ab dem sechsten gibt es einen Zehnmeter für den Gegner. Zur Überraschung aller in der Halle strich die Turnierleitung die Mannschaftsfouls von Auersmacher vor der Verlängerung. Schworm sagte: „Ich hätte mich an der Stelle von Wiesbach auch aufgeregt. Aber ob das spielentscheidend war, ist schwierig zu sagen. Natürlich geht man aber anders in die Zweikämpfe, wenn man fünf Fouls hat.“ (siehe Bericht Seite D 4)

Einen Rückstand musste der Saarlandligist auch im Finale drehen. Nach dem der VfL Primstal nach zwei Minuten durch Pascal Limke mit 1:0 in Führung ging, gelang Laufer das 1:1. Es war der siebte Turniertreffer des Kapitäns – nur Diefflens Fabian Poß war mit acht Treffern erfolgreicher. Knapp fünf Minuten vor Schluss erzielte Lucas Hector mit einem Drehschuss den 2:1-Siegtreffer – und der SVA-Fanblock explodierte förmlich. Unterstützung erhielten die Auersmacher Spieler übrigens nicht nur von den eigenen Anhängern, sondern auch von einer lautstarken Delegation des befreundeten Verbandsligisten SV Bliesmengen-Bolchen auf der gegenüberliegenden Seite der Halle. Nach dem 2:1 half Torwart Schworm mit starken Paraden, den Sieg über die Zeit zu retten. Größte Tat des 29-Jährigen: 90 Sekunden vor Schluss lenkte er den Schuss des frei vor ihm auftauchenden Limke mit einem Reflex an die Latte.

Bei der Siegerehrung freute sich Schworm nicht nur über den Masters-Pokal, sondern auch über die Auszeichnung als bester Spieler des Turniers. „Es hätte nicht besser laufen können“, sagte der Torwart: „Wir haben meiner Meinung nach verdient gewonnen. Es hat einfach alles gepasst. Das mit dem besten Spieler war dann ein Bonbon für mich.“

Der SV Auersmacher will den Masters-Sieg jetzt noch ein wenig genießen und sich dann im Jahr seines 100-jährigen Vereinsjubiläums auf die Restrückrunde in der Saarlandliga konzentrieren. Dort hat er die Chance, in die Oberliga aufzusteigen, wo der Club letztmals 2011 spielte. Auersmacher ist Tabellensechster mit zwei Zählern Rückstand auf den Tabellenzweiten Saar 05 Saarbrücken. Spitzenreiter SV Elversberg II auf dem direkten Aufstiegsplatz hat sieben Punkte mehr. Rang zwei berechtigt zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Das erste Spiel nach der Winterpause bestreitet Auersmacher am 13. März zu Hause gegen den TuS Herrensohr.

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