Trainertausch beim SV Auersmacher Wellner ist enttäuscht, Berger ist begeistert

Auersmacher · Der Fußball-Saarlandligist SV Auersmacher wechselt nach dieser Saison den Trainer aus. Jan Berger vom Ligakonkurrenten FV Eppelborn übernimmt dann von Andreas Wellner. Der räumt seinen Stuhl nicht ganz freiwillig.

Andreas Wellner muss nach der Saison als Trainer des SV Auersmacher gehen. Der Club hofft, dass er sich mit dem Aufstieg verabschiedet.

Andreas Wellner muss nach der Saison als Trainer des SV Auersmacher gehen. Der Club hofft, dass er sich mit dem Aufstieg verabschiedet.

Foto: Andreas Schlichter

Mitte Dezember hat der Fußball-Saarlandligist SV Auersmacher bekanntgegeben, dass in der kommenden Saison einen neuen Trainer haben wird: Jan Berger, derzeit in Diensten des Ligarivalen FV Eppelborn. Der 37-Jährige beerbt den ein Jahr älteren Andreas Wellner. Der hat nach vier Jahren als Trainer und etlichen Jahren als Spieler kein neues Angebot vom SV Auersmacher bekommen.

„Viele unserer jungen Spieler hatten noch nie einen anderen Trainer als Andreas. Deshalb sind wir der Meinung, dass für die Mannschaft ein neuer Trainer mit neuen Impulsen und einer neuen Ansprache das Richtige wäre. Zudem kann Andreas wegen seiner beruflichen Beanspruchung ja nicht immer da sein“, sagt Auersmachers Sportvorstand André Hemmer. Wellner arbeitet als Leiter des Konzern-Controllings bei einem Sportschuh-Hersteller in Pirmasens und verpasst dadurch nach eigenen Angaben „maximal drei, vier Spiele pro Saison“. „Jan war dann der Erste, mit dem wir gesprochen haben – und es hat sofort gepasst“, ergänzt Hemmer: „Jan hat sich mit dem Aufstieg mit Eppelborn in die Oberliga 2017 schon einen Namen gemacht. Zudem arbeitet er sehr taktisch orientiert und wir sind der Meinung, dass er unsere Spieler in diesem Bereich weiterbringen kann.“

Jan Berger kommt zur neuen Spielzeit vom FV Eppelborn nach Auersmacher. Er ist vom Gesamtpaket beim SV begeistert.

Jan Berger kommt zur neuen Spielzeit vom FV Eppelborn nach Auersmacher. Er ist vom Gesamtpaket beim SV begeistert.

Foto: Andreas Schlichter

„Das Gesamtpaket, wie man es beim SV Auersmacher vorfindet, sucht in der Saarlandliga seinesgleichen. Deshalb musste ich keine fünf Sekunden überlegen, um zuzusagen“, erklärt Berger. Er ergänzt: „Beim SV sind im Vorstand absolute Fachmänner am Werk. Der SV hat vier Aktiven-Mannschaften und dazu noch eine gute Jugendarbeit.“

Während Berger fasziniert von seinem künftigen Club redet, sorgte bei Noch-Trainer Wellner die Tatsache, dass er am Saisonende gehen muss, für wenig Begeisterung. „Ich war sehr enttäuscht“, gibt der 38-Jährige zu: „Zumal ich nach einem ersten Gespräch mit der Vereinsführung Ende Oktober den Eindruck hatte, dass man mit meiner Arbeit zufrieden ist. Mitte November wurde mir dann aber die Entscheidung mitgeteilt, dass ein neuer Trainer kommen soll. Ich hätte mir durchaus vorstellen können, beim SV weiterzuarbeiten.“

Den Grund, seine berufliche Situation sei ein Faktor für die Trennung gewesen, kann Wellner nicht nachvollziehen. „Dafür hatten wir zunächst mit Philipp Weyers und jetzt mit Sascha Schumacher Co-Trainer, mit denen ich sehr eng zusammengearbeitet habe. Sie haben die Mannschaft während meiner Abwesenheit absolut in meinem Sinne und auf gleichem Niveau betreut.“ Wellner ergänzt: „Ich hege aber keinen Groll und freue mich auf die Rückrunde.“ In der will Auersmacher weiter oben mitmischen. Der SV ist Tabellensechster. Die 1:3-Niederlage am letzten Spieltag vor der Winterpause im Spitzenspiel beim SV Mettlach verhinderte, dass die Grün-Weißen auf Rang zwei überwintern. Der zweite Platz berechtigt zur Teilnahme an einer Aufstiegsrunde zur Oberliga.

Dass der Verein diese erreicht – und erfolgreich bestreitet – darauf hofft Sportvorstand Hemmer: „Es wäre genial, wenn Andreas sich mit dem Aufstieg von uns verabschieden könnte.“ Sollte dies nicht gelingen, peilt der Club mit Neu-Trainer Berger den Aufstieg an. „Ziel ist es, mittelfristig den Sprung in die Oberliga zu schaffen“, erklärt Hemmer. Dafür wurde eine Neuverpflichtung für die kommende Saison getätigt: Defensivspieler Johannes Britz wechselt dann vom Ligakonkurrenten Spvgg. Quierschied zum SV Auersmacher. „Johannes soll eine Führungsrolle in unserer Abwehr übernehmen“, erklärt Hemmer. Der 28-jährige Britz bestritt für den SV Saar 05 Saarbrücken 20 Regionalliga-Spiele. Zudem lief er für die Saarbrücker und die SV Elversberg II insgesamt 47 Mal in der Oberliga auf.

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