Drittliga-Relegation König Fußball regiert in zwei Städten

Saarbrücken/Völklingen · Das Relegations-Hinspiel des FCS gegen 1860 München sorgt für Beeinträchtigungen. Saarbrücker Fans treffen sich am St. Johanner Markt und marschieren zum Hauptbahnhof. Schulen und das Freibad in Völklingen schließen früher.

Parkmöglichkeiten und Sperrungen in der Nähe des Hermann-Neuberger-Stadions

Parkmöglichkeiten und Sperrungen in der Nähe des Hermann-Neuberger-Stadions

Foto: SZ-Grafik

Es ist alles vorbereitet. Und es könnte Probleme geben. Heute findet im Kampf um den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga das mit Spannung erwartete Relegations-Hinspiel zwischen den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken und 1860 München statt. Anstoß im mit 6600 Zuschauern ausverkauften Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion ist um 17.30 Uhr. 200 Plätze im Stadion bleiben aus Sicherheitsgründen frei. Die Polizei ordnet die Partie als Risiko-Spiel ein. Sie erwartet etwa 570 gewaltbereite Fans. Mehrere Hundert Polizisten sind im Einsatz. Aufgrund der Anstoßzeit und der Zuschauerzahl wird es laut Polizei Verkehrsprobleme geben. Straßen werden ab 15 Uhr gesperrt. Einsatzleiter Eric Schweizer sagt: „Das Spiel ist eine Herausforderung für alle: Stadt, Händler, Polizei.“

Das Hermann-Neuberger-Stadion öffnet um 15.30 Uhr. Es ist erstmals ausverkauft, seit der 1. FC Saarbrücken darin seine Heimspiele austrägt. „Der Park- und Suchverkehr in diesem Ausmaß ist daher neu“, sagt Schweizer. Er rät zur frühen Anreise. Da viele Fußball-Fans während der Berufsverkehrszeit nach Völklingen kommen, wird mit großen Problemen auf den Straßen gerechnet.

Das Freibad direkt am Stadion soll um 14 Uhr schließen. Die Polizei hat dem Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium, der Hermann-Neuberger-Gemeinschaftsschule, der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel und dem Albert-Einstein-Gymnasium „empfohlen, früher zu schließen“, berichtet Michael Zapp, Leiter der Polizei-Inspektion Völklingen. Hintergrund ist, dass die Schüler problemlos nach Hause kommen sollen. Denn die Heinestraße in unmittelbarer Nähe der vier Schulen wird gesperrt. Dort sollen die bis zu 15 Fanbusse aus München parken.

1150 Fans von 1860 München haben Tickets für das Spiel. Dazu erwartet die Polizei bis zu 500 Münchner, die ohne Eintrittskarten anreisen. Und: „Wir rechnen mit einer größeren Anzahl an Störern aus München“, erklärt Polizei-Oberrat Schweizer. Er geht von etwa 150 gewaltbereiten 1860-Anhängern aus. Sie werden aufgrund von Fanfreundschaften von Anhängern des 1. FC Kaiserslautern und des 1. FC Nürnberg „unterstützt“. Einsatzleiter Schweizer sagt: „Wir rechnen mit etwa 250 Personen, die gewaltbereit sind oder im Strom mitschwimmen, wenn es Randale gibt.“

Auf FCS-Seite werden 320 Problemfans erwartet. „Wenn die beiden Fanlager aufeinandertreffen, rechnen wir mit Ausschreitungen“, erklärt Frank Schmelczyrsch, Leiter der Fachdienststelle Sport und Gewalt beim Landespolizeipräsidium. Die Saarbrücker werden vermutlich „Unterstützung“ von Anhängern des AS Nancy und von Austria Salzburg haben.

Bereits um 11 Uhr treffen sich FCS-Anhänger in Saarbrücken auf dem St. Johanner Markt, um zu feiern. Später geht es in einem Fanmarsch zum Hauptbahnhof. Von dort aus fährt um 14.31 Uhr ein Zug nach Völklingen. Der Tross der Anhänger marschiert laut Polizei vom St. Johanner Markt über die Kaltenbachstraße, die Großherzog-Friedrich-Straße, die Stefanstraße und die Kaiserstraße zum Bahnhof.

 Die Polizisten Eric Schweizer (rechts) und Frank Schmelczyrsch (Mitte) erörterten beim Redaktionsgespräch mit SZ-Redakteur Marcus Kalmes die Lage rund um das Relegations-Spiel des 1. FC Saarbrücken in Völklingen.

Die Polizisten Eric Schweizer (rechts) und Frank Schmelczyrsch (Mitte) erörterten beim Redaktionsgespräch mit SZ-Redakteur Marcus Kalmes die Lage rund um das Relegations-Spiel des 1. FC Saarbrücken in Völklingen.

Foto: Iris Maria Maurer

In Völklingen kommt der Zug um 14.41 Uhr an. Vom Bahnhof aus führt der FCS-Fanmarsch durch die Rathausstraße zum Alten Rathaus, über die Karl-Janssen-Straße zur Einmündung Moltkestraße, über den Otto-Hemmer-Platz und den Hindenburgplatz durch die Stadionstraße zum Stadion. Er wird von der Polizei begleitet. „Während des Marsches kann es auf den Strecken­abschnitten zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen kommen“, erklärt Zapp. Nach dem Spiel ist nach Polizei-Angaben kein Fanmarsch zurück zum Bahnhof geplant.

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