Neue Gebühren des ZKE Müllabfuhr wird billiger, Abwasser teurer

Saarbrücken · Neue Gebühren des Entsorgungsbetriebs ZKE: Unter dem Strich müssen die Saarbrücker tiefer in die Tasche greifen.

Die Müllabfuhr wird ab 2018 günstiger. Der ZKE verbrennt keinen Müll mehr in Neunkirchen. Dort sei die Entsorgung teurer gewesen als in Velsen, erklärt der Entsorgungsbetrieb.

Die Müllabfuhr wird ab 2018 günstiger. Der ZKE verbrennt keinen Müll mehr in Neunkirchen. Dort sei die Entsorgung teurer gewesen als in Velsen, erklärt der Entsorgungsbetrieb.

Foto: BECKER&BREDEL/bub

Sinkende Müllgebühren auf der einen und steigende Abwasser- und Straßenreinigungsgebühren auf der anderen Seite: Das kommt auf die Saarbrücker im nächsten Jahr zu. Gestern stellten Bürgermeister Ralf Latz (SPD) und der Chef des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebs (ZKE), Bernd Selzner, die geplante Gebührenerhöhung der Presse und dem Werksausschuss des ZKE vor.

Zuerst die gute Nachricht: Die Gewichtsgebühr beim Abfall sinkt pro Kilogramm leicht um einen Cent auf 30 Cent. In Saarbrücken wird der Müll nach dem Gewicht berechnet. Was sich konkret für die Bürger ab 2018 ändert, erklärt Selzner an einem Beispiel: Wer eine 120-Liter-Tonne besitzt, die alle 14 Tage geleert wird und 600 Kilo Müll pro Jahr produziert, zahlt sechs Euro weniger pro Jahr. Die sogenannte Basisgebühr sinkt in diesem Fall um vier Cent. Möglich wird das, weil das Müllverbrennen günstiger wird. Der ZKE habe den Vertrag mit einer Verbrennungsanlage in Neunkirchen gekündigt und fahre den Müll nur noch nach Velsen, erläuterte Bereichsleiter Klaus Faßbender. „Die Anlage in Neunkirchen war alt und teuer“, sagt Ralf Latz. Dagegen sei Velsen auf dem neuesten Stand der Technik. Dort sei die Verbrennung günstiger. Selzner wies darauf hin, dass diese Gebühr wie alle anderen nun drei Jahre gelte und nicht erhöht werde. Der Stadtrat muss dem aber noch zustimmen.

 Unter anderem wegen höherer Personalkosten steigt die Abwassergebühr 2018 in Saarbrücken. Bis Ende 2020 bleiben die Gebühren des Entsorgungsbetriebs ZKE aber konstant.

Unter anderem wegen höherer Personalkosten steigt die Abwassergebühr 2018 in Saarbrücken. Bis Ende 2020 bleiben die Gebühren des Entsorgungsbetriebs ZKE aber konstant.

Foto: picture-alliance/ dpa/Hans Wiedl

Das gilt auch für die Abwassergebühr. Hier müsse der ZKE unter anderem die steigenden Personalkosten bis 2020 einrechnen, sagte Werkleiterin Simone Stöhr. Der ZKE plane mit einem Plus bei den Personalkosten von jetzt 5,5 Millionen auf 6,3 Millionen Euro. Für eine vierköpfige Familie mit einem Eigenheim und versiegelten Flächen von 150 Quadratmetern werden rund zwölf Euro mehr für das Niederschlags- und Schmutzwasser ab 2018 fällig. Das ist bei gleichem Wasserverbrauch ein Euro mehr monatlich. Die Niederschlagwassergebühr steigt generell um 3,76 Prozent, die Gebühr fürs Schmutzwasser um rund zwei Prozent.

Übrigens muss auch die Stadtverwaltung tiefer in die Tasche greifen, was Latz gestern sehr bedauerte. 245 000 Euro pro Jahr mehr werden fürs Abwasser auf städtischen Straßen, Wegen und Plätzen fällig, bei der Straßenreinigung der städtischen Flächen sind es 280 000 Euro. Für die Straßen- und Gehwegreinigung müssen auch die Bürger tiefer in die Tasche greifen. Selzner verweist auch hier auf steigende Personalkosten und Investitionen in den Fuhrpark. In dem oben genannten Beispiel wird die Straßenreinigung um 3,20 Euro pro Jahr teurer, die Gehwegreinigung um 36 Cent. Unter dem Strich steigen also die Gebühren des ZKE in dem Beispiel-Haushalt um 9,62 Euro im Jahr, das sind 80 Cent pro Monat. Bei einem Haus mit 20 Mietparteien sind es 1,09 Euro pro Monat.

Bernd Selzner erklärte, dass der ZKE im Nauwieser Viertel nun auch die Gehwegreinigung übernommen hat, weil es dort bei der Sauberkeit gehapert habe. Seit der Entsorgungsbetrieb das mache, gebe es positive Rückmeldungen der Bürger. Deshalb werde der Entsorgungsbetrieb das künftig für die gesamte Innenstadt machen. Bürgermeister Ralf Latz kündigte für 2018 eine neue Sauberkeits-Initiative an.

Um die Gebühren möglichst konstant zu halten, ist der ZKE vor einigen Jahren in das profitable Geschäft mit Altpapier, Altkleidern und Schrott eingestiegen, sagte Selzner. Beim Altpapier habe sich der ZKE zum Beispiel bundesweit mit anderen Kommunen zusammengeschlossen. Die verkaufen 170 000 Tonnen pro Jahr. 91 Millionen Euro nimmt der ZKE insgesamt mit Gebühren und den anderen Einnahmequellen ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort