Investition für Püttlinger Kulturbahnhof Fernziel: Ein klimaneutrales Baudenkmal

Püttlingen · Der Püttlinger Kulturbahnhof wird für knapp 210 000 Euro energetisch saniert.

 Eine Thermografie-Aufnahme des Püttlinger Kulturbahnhofs: Eine Wärmebildkamera wandelt die unsichtbare Infrarotstrahlung in elektrische Signale um. Daraus erzeugt die Kamera ein Bild in „Falschfarben“, die je nach Oberflächentemperatur der Gebäudehülle variieren. So deutet helles Gelb auf einen hohen, dunkles Lila auf einen geringeren Wärmeverlust (Weißgelb entspricht hier etwa 8 Grad, Schwarz 1,5 Grad Celsius).

Eine Thermografie-Aufnahme des Püttlinger Kulturbahnhofs: Eine Wärmebildkamera wandelt die unsichtbare Infrarotstrahlung in elektrische Signale um. Daraus erzeugt die Kamera ein Bild in „Falschfarben“, die je nach Oberflächentemperatur der Gebäudehülle variieren. So deutet helles Gelb auf einen hohen, dunkles Lila auf einen geringeren Wärmeverlust (Weißgelb entspricht hier etwa 8 Grad, Schwarz 1,5 Grad Celsius).

Foto: Kulturforum Köllertal e.V./Christoph Schmidt im Auftrag des Kulturforums Köllertal

Wie heißt es so schön? Wer ein altes Haus hat, der hat immer was zu tun. Das gilt auch für den Püttlinger Kulturbahnhof, in den jetzt wieder ordentlich investiert wird: „Das Land hat der Stadt Püttlingen eine Zuwendung von 148 500 Euro für die energetische Sanierung des denkmalgeschützten Kulturbahnhofs gewährt“, berichtet Heike Kolling-Krumm, Geschäftsführerin des Kulturforums Köllertal. Der Landeszuschuss stammt wiederum aus Bundesmitteln nach dem „Kommunalinvestitions-Förderungsgesetz“.

Dank des Zuschusses, so der Kulturforum-Vorsitzende Clemens Sebastian, könne man nun mit der energetischen Sanierung beginnen, für die Gesamtkosten von 209 100 Euro veranschlagt sind. Der Eigenanteil der Stadt Püttlingen beträgt 27 200, der Anteil des Kulturforums aus der Vorsteuererstattung beträgt 33 400 Euro.

Durch die Sanierung könne man die Energiekosten deutlich reduzieren und auch die CO2-Emmission verringern. Sebastian sagt sogar: „Der Verein begibt sich mit dieser Maßnahme auf den Weg zur Klimaneutralität des historischen Gebäudes.“ Der Kulturbahnhof Püttlingen sei damit auch ein „Pionierprojekt“ für ein klimaneutrales Denkmal. Unterstützung bekomme man für das mit dem Landesdenkmalschutz abgesprochene Projekt auch von Stadtverwaltung und Stadtrat, freut sich Sebastian über deren Engagement.

Der Zuschuss, so Heike Kolling-Krumm, wird für verschiedene Einzel-Projekte gewährt. So bekommt der Kulturbahnhof eine moderne Holzpellet-Heizanlage – ein Heiz-System, das CO2-neutral sein soll. Auch werden die Fenster im Erdgeschoss, im Dachgeschoss und im Obergeschoss erneuert. Des Weiteren soll der Sandstein-Vorbau zum Bistro durch Glaselemente in den seitlichen Öffnungen und durch eine Glastür zu einem besseren Windfang werden, und alle Halogen-Lampen werden durch energiesparende LED-Leuchtmittel ersetzt.

Wo energetischer „Handlungsbedarf“ ist, wurde im Frühjahr durch einen „Differenzdruck-“, bzw. „Blower-Door-Test“ ermittelt, bei dem mittels eines speziellen Ventilators leichter Überdruck im Gebäude erzeugt wird; anhand der nachströmenden Luft können Experten ermitteln, wie schnell (beheizte) Luft in dem Gebäude verloren geht. Zudem wurde an einem kalten Wintertag eine Thermo-Fotografie des Gebäudes gemacht („Gebäudethermografie“), die zeigt, an welchen Stellen Wärme entweicht.

Wenn alles gut läuft, so Sebastian, dann sollen die Arbeiten im kommenden Jahr realisiert werden. Nicht einfach sei dabei, dass der Kulturbahnhof geöffnet bleiben soll – man müsse also günstige Zeitfenster für die Arbeiten finden.

Es gibt auch noch weiterführende Pläne in Richtung Klimaneutralität, so insbesondere der Bau einer Solaranlage auf der Bahnsteigüberdachung, dazu die Speicherung des Solarstroms, wodurch der eigene Strombedarf weitgehend gedeckt werden soll. Zudem sollen die technischen Anlagen im Bahnhof Püttlingen energieeffizienter gestaltet werden.

 Clemens   Sebastian

Clemens Sebastian

Foto: Iris Maria Maurer

Zur Solaranlage habe man sich bereits von der Energiegenossenschaft Köllertal beraten lassen, konkrete Planungen könnten ebenfalls kommendes Jahr beginnen. Letztlich, so Sebastian, sei es natürlich ein langer und schwieriger Weg, die komplette Klimaneutralität für den Kulturbahnhof zu erreichen; — ein Weg, den man ohne Hast gehen wolle.

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