Florian Bohr Der neue Trainer will das Image weiter aufpolieren

Köllerbach/Saarbrücken · Die Nachricht, dass Spielertrainer Robin Vogtland den Fußball-Saarlandligisten SF Köllerbach am Saisonende verlässt und in gleicher Funktion zum Ligakonkurrenten Spvgg. Quierschied wechselt (wir berichteten), war für die Verantwortlichen in Köllerbach ein kleiner Schock.

 Florian Bohr (links) wird im Training der Sportfreunde von Ognyan Saraev attackiert. Bohr wird der neue Trainer der Köllerbacher.

Florian Bohr (links) wird im Training der Sportfreunde von Ognyan Saraev attackiert. Bohr wird der neue Trainer der Köllerbacher.

Foto: Andreas Schlichter

Immerhin konnte mit dem aktuellen Spieler und Co-Trainer Florian Bohr direkt der Wunschkandidat für die Nachfolge verpflichtet werden. Der Verein wollte Bohr. Und der 28-Jährige hat richtig Bock auf die neue Aufgabe: „Die Vertragsverhandlungen haben vielleicht vier Minuten gedauert“, berichtet der aus St. Ingbert stammende und in Saarbrücken lebende Mittelfeldspieler: „Für mich ist es eine Riesenchance als Cheftrainer direkt in der Saarlandliga anfangen zu können.“

Ins Trainergeschäft einzusteigen, das schwebte Bohr schon länger vor. Das war auch einer der Gründe, warum er in der Winterpause der vergangenen Saison vom damaligen Ligakonkurrenten SC Friedrichsthal nach Köllerbach wechselte. Vogtland und der Club boten ihm an, als Co-Trainer erste Erfahrungen zu sammeln. Jetzt wartet auf den 28-Jährigen bald die erste Aufgabe als Cheftrainer. „Dass es so schnell geht, das hätte ich nicht erwartet“, sagt der Lehrer, der an einem Völklinger Gymnasium die Fächer Chemie und Sport unterrichtet. Gerüstet ist Bohr für seine Aufgabe als Trainer allemal: Im Frühjahr 2018 absolvierte der Köllerbacher erfolgreich die Prüfung zur Trainer-B-Lizenz. „Die Ausbildung Jugend-Elite-Trainer soll bald folgen“, sagt der 28-Jährige.

Wenn er im Sommer das Ruder von Vogtland übernimmt, will Bohr auch weiter an der Imageverbesserung des Clubs arbeiten. Vogtland hat einen Prozess eingeleitet, um mehr Wert auf Disziplin und eine positive Außendarstellung zu legen. Deshalb trennten sich die Sportfreunde Köllerbach in den vergangenen Monaten von Spielern, die sich damit nicht identifizieren konnten oder wollten. Diesen Weg will Bohr weitergehen. „Ziel ist es, dass die Leute sagen, Köllerbach ist eigentlich eine coole Truppe.“

Zudem will Bohr das Übungsleiter-Team erweitern. „Robin und ich haben als Trainer diese Saison ein großes Manko. Da wir beide selbst spielen, fehlt uns der Blick von außen auf das Geschehen.“ Deshalb, und um die Spieler noch besser zu fördern, will Bohr zwei Co-Trainer installieren. „Die sollen auch Verantwortung übernehmen und keine Hütchen-Aufsteller sein“, erklärt der ehemalige Jugendspieler des 1. FC Saarbrücken, der in der A-Jugend unter anderem mit Patrick Herrmann, heute bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach, gemeinsam auf dem Feld stand.

Ein Co-Trainer ist gefunden: Der 23-Jährige Iman-Felix Hanisch kommt von der Reserve des FV Schwalbach, wo er als Spieler aktiv ist. „Ich kenne ihn vom Trainerlehrgang. Iman-Felix hat eine super Organisationsfähigkeit und es passt auch menschlich“, berichtet Bohr. Wer der zweite Co-Trainer wird, steht noch nicht fest.

Bevor es an die neue Spielzeit geht, steht für die Sportfreunde erst einmal die Restrückrunde der aktuellen Saison an. Vor dem ersten Spiel im neuen Jahr an diesem Sonntag, 10. März, um 15 Uhr beim Tabellenzwölften FC Rastpfuhl ist Köllerbach Tabellenvierter – punktgleich mit Saar 05 Saarbrücken auf Rang zwei. Der zweite Platz berechtigt am Saisonende zur Teilnahme an einer Aufstiegsrunde zur Oberliga. Um weiter ganz oben mitzumischen, haben sich die Sportfreunde seit dem 26. Januar auf die restlichen 13 Saisonspiele vorbereitet. Mit dabei waren zwei Neuzugänge: Innenverteidiger Yannick Momper kam vom SV Friedrichweiler. Defensivakteur Christopher Meyer spielte zuletzt in der A-Jugend des 1. FC Saarbrücken. Er trainiert schon länger bei den Sportfreunden mit und ist nun auch spielberechtigt. Außenbahnspieler Nordine Acharid hat Köllerbach verlassen und sich Ligakonkurrent FV Schwalbach angeschlossen.

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