Handball-Oberliga Er kann es einfach nicht lassen

Püttlingen · Hans-Werner Müller hat vor der Saison als Trainer des HSV Püttlingen aufgehört. Unter seinem Nachfolger lief es nicht. Müller kehrte zurück, wollte aushelfen, bis ein neuer Trainer gefunden ist. Nun steht fest: Er macht weiter.

 Er ist und bleibt der Chef im Ring, obwohl er eigentlich schon vor der Saison aufgehört hatte: Hans-Werner Müller (hinten rechts) kehrte nach dem Rauswurf von Miodrag Jelicic in die Rolle des Trainers zurück. Er soll auch in der kommenden Spielzeit die Spielerinnen des HSV Püttlingen trainieren.

Er ist und bleibt der Chef im Ring, obwohl er eigentlich schon vor der Saison aufgehört hatte: Hans-Werner Müller (hinten rechts) kehrte nach dem Rauswurf von Miodrag Jelicic in die Rolle des Trainers zurück. Er soll auch in der kommenden Spielzeit die Spielerinnen des HSV Püttlingen trainieren.

Foto: Klos Horst

Überraschende Kehrtwende in der Trainerfrage beim Handball-Oberligisten HSV Püttlingen: Der sportliche Leiter und Interimstrainer Hans-Werner Müller hatte vor 14 Tagen gegenüber der Saarbrücker Zeitung angekündigt, dass er und seine Tochter Karoline Bittern zum Saisonende als Trainerduo wieder ausscheiden würden. Das Vater-Tochter-Gespann hatte das Übungsleiteramt Anfang November 2018 nach der Trennung des erst zu Saisonbeginn verpflichteten Wunschkandidaten Miodrag Jelicic übernommen (wir berichteten). Anfang Februar 2019 sollte der neue Trainer für die kommende Spielzeit präsentiert werden. Jetzt steht fest: Müller bleibt Trainer des HSV Püttlingen, seine Tochter hört auf.

„Wir hatten zwei Wunschkandidaten für das Amt, die haben aber beide abgesagt“, berichtet Müller. Der 62-Jährige ergänzt: „Und der Kandidatenkreis an qualifizierten Trainern ist im Saarland leider klein.“ Wer die beiden Kandidaten waren, wollte er nicht verraten. Wegen der Absagen entschied er sich, noch eine Saison dranzuhängen. „Ich will das Projekt nicht einfach sausen lassen. Zudem habe ich durch eine berufliche Veränderung wieder etwas mehr Zeit als zuvor“, erklärt Müller. Dabei hatte er vor der Saison seine Trainerkarriere beendet.

Nach zehn Jahren als Trainer wollte Müller sich vorwiegend um die wirtschaftlichen Belange des Vereins kümmern. Er hatte die Frauen-Mannschaft des HSV 2008 in der Saarlandliga übernommen. Unter seiner Regie schaffte der HSV Püttlingen 24 Monate später die Rückkehr in die Oberliga, aus der der Verein 2005 abgestiegen war. Die vergangenen drei Spielzeiten beendete der HSV jeweils als beste weibliche Handball-Mannschaft im Saarland. In den vergangenen vier Jahren gewannen die Püttlingerinnen zudem den Saarlandpokal.

Müllers Tochter wird am Saisonende aus dem Trainerduo aussteigen. „Karoline erwartet im August Nachwuchs. Mit zwei kleinen Kindern wäre es schwierig geworden, weiter als Trainerin zu arbeiten“, sagt Müller. Neben der Klärung der Trainerfrage sind beim HSV Püttlingen in den vergangenen Tagen weitere Personalentscheidungen gefallen: Mit Alexandra Deutgen steht ein erster Neuzugang für die kommende Spielzeit fest. Die Torhüterin wechselt von Saarlandligist SV 08 Bous nach Püttlingen. Die Oberliga ist für Deutgen kein Neuland: Für den SV Zweibrücken stand sie schon in dieser Spielklasse zwischen den Pfosten. Weitere Neuzugänge sollen in Kürze folgen.

Neuzugang Deutgen stehen bislang zwei Abgänge gegenüber. Aline Engel und Kira Martin wollen sportlich kürzertreten und werden den Verein deshalb verlassen. Bis auf dieses Duo hat ein Großteil der HSV-Spielerinnen für die kommende Runde zugesagt, darunter auch Leistungsträgerinnen wie Marion Müller oder Dominika Tvrdonova.

An diesem Sonntag steht für den HSV Püttlingen das erste Heimspiel des neuen Jahres an. Um 16 Uhr empfängt der Tabellenzehnte im Püttlinger Trimm-Treff die HSG Wittlich. Gegen den Tabellenvierten gab es im Hinspiel eine 19:25-Niederlage. „Das wird eine schwere Aufgabe. Aber wir haben den TV Bassenheim zu Hause geschlagen, warum sollten wir dann nicht auch Wittlich schlagen“, sagt Müller. Bassenheim liegt in der Tabelle einen Platz hinter dem kommenden Gegner.

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