Volksfeste Püttlinger Stadtfest Petrus schickt nasse Grüße ins Köllertal

Püttlingen · Beim Püttlinger Stadtfeschd regnete es am Freitag und Samstag kräftig, aber nicht unaufhörlich. So ergaben sich flüchtige Chancen, die Festmeile einigermaßen trocken zu erleben.

Als Flaneur zum Kirmesplatz: Hat was! Eifrig versucht eine rumänische Familie, den dicksten Teddybären zu ergattern. Der liegt, mit vielen anderen, hinter einer Glasscheibe. Und es gilt, ihn mit einem Greifarm sicher zu packen. Gelingt nicht, zumindest, solange der Reporter zuschaut, und kostet pro Versuch zwei Euro. Eis mit Kirmessahne, doppelte Portion, kostet genau so viel, „macht aber mehr Spaß“, freut sich Oma Erna („Nachname lassen wir weg“), die einzig des Eises wegen keine Kirmes auslässt. Stolz schauen Manu und Patrick Lauer zu, wie gewandt ihr dreijähriger Sprössling Tobias am Bungee-Trampolin agiert. Die größere Schwester Pauline kann schon mehr, Salto rückwärts sogar. Fünf Minuten auf dem Trampolin kosten fünf Euro, wobei jeder Springer eine Herzenskette gratis dazu bekommt. Rostwurst kostet 2,50 Euro, durch die Bank bei allen Profigrillern: „Finde ich teuer, bei uns in Hostenbach auf dem Pfarrfest zahlst du nur 1,80“, bilanziert die 18-jährige Lara Motsch.

Nippt an ihrem Cocktail „Tequila Sunrise, aber alkoholfrei, versteht sich“, die junge Dame besitzt seit drei Monaten den Führerschein und will ihn auch behalten. An der Eisbar treffen wir Michael Peter, den wir vom Tischtennis kennen: „Iss niggs los. Dabei wird viel geboten“, meint Peter. Seine Frau Heidi macht einen Vorschlag, in Richtung des Veranstalters: „Vielleicht wird zu viel des Guten getan? Man sollte sich besser auf einen Platz und eine Bühne konzentrieren. Dann könnte man jedes Jahr wechseln, und das Ganze würde viel belebter aussehen.“ Kann sein, aber vielleicht liegt es doch an den dunklen Wolken, die heranziehen, dass der Besuch des Stadtfestes mäßig bleibt. „Schon mal ein sicheres Plätzchen unter den Sonnenschirmen sichern. Da bleibt man garantiert trocken, bis man sein Bier getrunken hat“, sagt Helmut Müller, auch ein alter Spezi aus Püttlinger Jugendtagen. Auf beiden Bühnen (und dazu beim Herry im Karlsberg-Fass) machen die Musiker Soundcheck. Richtig glücklich wirken sie nicht, verständlich angesichts der Lage. Und tatsächlich! Mitten in die ersten Takte von „Jumping Jack Flash“ öffnet der Himmel seine Schleusen. Es regnet, wie man sagt, Heugabeln. Die Menschen unter den Sonnenschirmen rücken enger zusammen, öffnen ihre eigenen Parapluies („aussichtslos!“), flüchten ins Innere von Gaststätten und harren wacker aus, bis der Schauer vorbei  ist. Dann beginnt das Flanieren übers Stadtfeschd von neuem, die Bands spielen ja bis Mitternacht.

Am gestrigen Sonntag ging das Püttlinger Stadtfest in seine dritte und letzte Runde, mit großem Unterhaltungsprogramm und verkaufsoffenem Sonntag (Bericht dazu folgt).

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