Wer wird der neue Rathaus-Chef? „Ein Beitrag zur Demokratie“

Püttlingen · Stefan Kaden will in Püttlingen als unabhängiger Bürgermeisterkandidat antreten.

 Stefan Kaden   Foto: Kaden

Stefan Kaden Foto: Kaden

Foto: Stefan Kaden

Bekommt Püttlingen noch einen Bürgermeisterkandidaten? Als parteiloser Kandidat möchte auch Stefan Kaden aus dem Stadtteil Köllerbach seinen Hut in den Ring werfen. Er ist aber noch auf Unterstützer-Unterschriften angewiesen, die persönlich im Püttlinger Rathaus abgegeben werden müssen.

Der 54-Jährige, der nach eigenem Bekunden keiner Partei angehört, war zwölf Jahre bei der Bundeswehr und betrieb dann etwa 20 Jahre eine Fahrschule in Püttlingen. Seit vorigem März arbeitet der Vater von zwei Söhnen, 24 und vier Jahre alt, als Bundeswehr-Fahrlehrer im Rang eines Stabsfeldwebels in der Nähe von Augsburg und wohnt dort über die Woche in einer Kaserne, die Wochenenden verbringt der Hobby-Gitarrist in seinem Haus in Köllerbach-Etzenhofen.

Er wolle Bürgermeister werden, damit es Püttlingen „einfach wieder besser geht“, sagt er in einem bei Facebook eingestellten Film. Wir telefonierten mit Kaden und wollten es etwas genauer wissen. Für verbesserungswürdig hält er insbesondere die Verkehrssituation in beiden Stadtteilen. Die Baustellen hätten dazu geführt, „dass einige Läden dichtmachen mussten“. Natürlich ließen sich Baustellen nicht vermeiden, „doch das hätte besser kommuniziert, die Menschen besser eingebunden werden müssen“.

Und er weist darauf hin, dass er im Anschluss an seine zwölfjährige Bundeswehrzeit über die Dekra auch eine Berufsförderung zum „Europäischen Qualitätsmanager“ absolviert habe. Seine politische Grundausrichtung gehe in die Richtung links-liberal. Ihm seien nicht zuletzt soziale Themen wichtig, wie der soziale Wohnungsbau, das Unterstützen alleinerziehender Mütter, die Ausstattung von Schulen und Kitas, aber auch der Ausbau des schnellen Internets und die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs – er selbst sei sehr gern mit dem Fahrrad unterwegs, aber auch mit dem Motorrad.

Nun ist es natürlich so, dass ein Bürgermeister in den meisten Angelegenheiten nicht selbst entscheidet, sondern dass der Stadtrat in den Zuständigkeitsbereichen der Stadt die Entscheidungen trifft. Ein Bürgermeister muss zur Verwirklichung seiner eigenen Ideen zumindest die Mehrheit des Rates mobilisieren können. Ist das für einen Parteilosen nicht schwieriger? „Nein“, so Kaden, denn bei einem parteilosen Bürgermeister ist seiner Ansicht nach der Konkurrenzdruck unter den Ratsparteien geringer, es gebe also weniger Opposition nur der Opposition wegen.

Und glaubt er denn wirklich an eine Chance bei der Wahl am 26. Mai? „Aber ja“, in Köllerbach sei er bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund, nicht ganz so in Püttlingen, aber daran wolle er noch arbeiten. Und die Kosten? (Für einen Bürgermeister-Wahlkampf in einer Stadt der Größe Püttlingens kann man – grob – 10 000 Euro veranschlagen.) Er sei durchaus bereit, in seinen Wahlkampf zu investieren, zumal er das auch als einen Beitrag zur Demokratie sehe: „Besser mitwirken, als nur die Faust in der Tasche zu ballen.“

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