So wählte das Köllertal Trotz Verlust: CDU dominiert Köllertal

Köllertal · Die SPD verliert ebenfalls Stimmen, wenn auch nicht so stark wie im Bund. Die Linke holt drei Mal „Bronze“.

Und der Gewinner ist...: Offenbar ist das Köllertal eine Hochburg der „bürgerlich-konservativen Mitte”. Denn in allen drei Köllertal-Kommunen lag die CDU bei der Bundestagswahl sowohl bei den wichtigeren Zweit- als auch bei den Erststimmen vorne – meist sogar recht deutlich. Dennoch musste auch die CDU im Vergleich zu 2013 überall klar Federn lassen, sogar noch deutlicher im Vergleich zur erst sechs Monate zurück liegenden Landtagswahl. Was darauf hindeuten könnte, dass die Landes-CDU im Köllertal höher im Kurs steht als die Bundes-CDU.

Die meisten Zweitstimmen hat im Köllertal, so das vorläufige amtliche Endergebnis, mit 36,4 Prozent die Püttlinger CDU eingefahren (2013: 41,8 Prozent / Landtagswahl 2017: 49 Prozent). In Riegelsberg kam die CDU auf 34,4 Prozent (2013: 38,6 / Landtagswahl 2017: 42,6) und in Heusweiler auf 33,8 Prozent (2013: 38,4 / Landtagswahl 2017: 40,4).

Bei den Erststimmen konnten die beiden CDU-Direktkandidaten im Köllertal abräumen, wobei es allerdings unterm Strich für den Riegelsberger Bernd Wegner – recht knapp – doch nicht gelangt hat. Zwar bekam er in Riegelsberg 40,1 Prozent der Stimmen (10,4 Prozentpunkte mehr als SPD-Kandidatin Josephine Ortleb), in Püttlingen 39,6 Prozent (elf Prozentpunkte mehr als die SPD-Kandidatin). Doch letztlich gaben die spät ausgezählten Stimmen aus Saarbrücken-St. Johann den Ausschlag. Und so konnte Josephine Ortleb in der Wahlnacht im Wahlkreis Saarbrücken noch vorbeiziehen an Bernd Wegner, der bei den Auszählungen lange vorne gelegen hatte.

Im Wahlkreis St. Wendel war es für die CDU-Kandidatin Nadine Schön eindeutiger. In Heusweiler hat sie 37, 3 Prozent geholt (8,2 Prozentpunkte mehr als SPD-Kandidat Christian Petry).

Die SPD musste zwar auch im Köllertal Federn lassen, allerdings nicht so stark wie im Bund insgesamt, wo sie nur noch auf 20,6 Prozent kommt. Ihr bestes Zweitstimmen-Ergebnis holten die Sozialdemokraten mit 26,7 Prozent in Heusweiler, das sind 2,4 Prozentpunkte weniger als 2013 und 1,7 Prozentpunkte weniger im Vergleich zur Landtagswahl. In Riegelsberg kam die SPD auf 26,2 Prozent (2013: 30,9 / Landtagswahl 2017: 26,9) und in Püttlingen auf 25,1 Prozent, was immerhin ein Plus von 2,1 Prozentpunkten gegenüber der Landtagswahl bedeutet, allerdings ein Minus von 2,1 Prozentpunkten im Vergleich zur Bundestagswahl 2013.

Im Gegensatz zum Bund insgesamt landete die AfD in keiner der drei Köllertal-Kommunen auf Platz drei; „Bronze“ ging in allen drei Kommunen an die Linke, in Riegelsberg mit 13,1 Prozent, in Püttlingen mit 12,5 Prozent und in Heusweiler mit 12 Prozent. Auf den Plätzen folgen in Heusweiler (mit ihrem besten Köllertaler Zweitstimmen-Ergebnis) FDP (9,6 Prozent), AfD (9,4) und Grüne (5,1). In Püttlingen stehen auf Rang vier bis sechs AfD (9,9), FDP (7) und Grüne (5,3); in Riegelsberg sind es FDP (8,3), AfD (8,3) und Grüne (6,1), wobei die FDP mit 797 Stimmen genau drei Stimmen mehr als die AfD hat.

Die Wahlbeteiligung ist im Köllertal gestiegen. In Riegelsberg lag sie bei 80,76 Prozent, das sind fast genau fünf Prozentpunkte mehr als vier Jahre zuvor: 9677 von 11983 Wahlberechtigten sind in Riegelsberg zur Urne gegangen. In Püttlingen lag die Beteiligung bei 79,51 Prozent (+ 3,7 Prozentpunkte, 15 596 Wahlberechtigte), in Heusweiler bei 78,65 Prozent (+2,9 Prozentpunkte, 15 025 Wahlberechtigte). Im deutschen Bundestag wird mit Oliver Luksic (FDP, Heusweiler) auch ein Köllertaler vertreten sein, der über die Landesliste den Einzug ins Parlament schaffte.

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