KSV Köllerbach gewinnt Saar-Derby Vorbereitung auf die Weltklasse-Duelle

Köllerbach · Der Ringer-Bundesligist KSV Köllerbach gewinnt das Saar-Derby beim ASV Hüttigweiler souverän mit 22:11 und bleibt verlustpunktfrei.

 Etienne Kinsinger (rechts) hatte es in der Klasse bis 66 Kilogramm im griechisch-römischen Stil mit Hüttigweilers Yannik Parisi zu tun. Der Köllerbacher gewann den Kampf mit nur einer technischen Wertung mit 3:0 Punkten.

Etienne Kinsinger (rechts) hatte es in der Klasse bis 66 Kilogramm im griechisch-römischen Stil mit Hüttigweilers Yannik Parisi zu tun. Der Köllerbacher gewann den Kampf mit nur einer technischen Wertung mit 3:0 Punkten.

Foto: Benno Weiskircher

Derbys haben ihre eigenen Gesetze und Geschichten. Das gilt so auch für das Saarderby in der Ringer-Bundesliga zwischen dem Gastgeber und Tabellenvierten ASV Hüttigweiler und Spitzenreiter KSV Köllerbach am vergangenen Samstag, dass die Gäste mit 22:11 gewannen: Da wäre Timo Badusch fast zu spät zu seinem Kampf gekommen. Sein Köllerbacher Mannschaftskollege Vladimir Dubov hatte zuvor in der Klasse bis 71 Kilogramm im Freistil nach nur 154 Sekunden seinen Hüttigweiler Gegner Mihai Esanu auf die Schultern gelegt. Dann war Badusch an der Reihe – und er kam auf den letzten Drücker aus der Kabine gehuscht. Kaum war der Kampf gegen Alexandru Burca angepfiffen, da stellte eine Zuschauerin, die dem ASV Hüttigweiler die Daumen drückt, fest: „Der Timo ringt wie sein Vater.“ Der Junior sorgte für Aufklärung: „Mein Papa Stefan hat hier hier zwölf Jahre in der Bundesliga gerungen. Durch ihn habe ich mit dem Sport angefangen. Meine ganze Familie wohnt hier, und auch viele Freunde. Es ist für mich immer wieder schön, in Hüttigweiler zu ringen. Auch wenn ich natürlich alles für den KSV Köllerbach gebe.“

Timo Badusch ist Greco-Spezialist. Vater Stefan war Freistiler. Der Junior ringt international in der Klasse bis 71 Kilogramm. Im Saar-Derby am vergangenen Samstag startete er in der Klasse bis 80 Kilogramm. Die Begründung ist einfach. „Ich war unter der Woche krank, konnte nicht trainieren. Da auch noch Gewicht zu machen, bringt nichts“, erklärte Timo Badusch. Dass Burca eigentlich Freistil ringt, spielte ihm in die Karten. Das wusste ASV-Trainer Christoph Gall im Voraus: „Wenn Timo erst einmal Obermann ist, wird er sich durchsetzen.“ So kam es dann auch. Nach einer angeordneten Bodenlage des Gegners drehte Badusch Burca munter durch und siegte vorzeitig technisch überlegen mit 16:0.

Einen Nachteil darin, dass die Köllerbacher in der Vorrunde nur selten wirklich gefordert wurden, sieht Badusch nicht. „Es gibt in jeder Gewichtsklasse auch richtig gute Gegner, die einen fordern. Aber es ist vielleicht ganz gut, dass man die Kräfte auch einteilen kann. Die Kämpfe gegen die pure Weltklasse werden in der Endrunde kommen.“

Richtig gefordert wurde am Samstag Etienne Kinsinger in der Klasse bis 66 Kilogramm im griechisch-römischen Stil im Kampf gegen Yannik Parisi, der für den ASV Hüttigweiler eine herausragende Saison ringt. Mit nur einer technischen Wertung – einem Ausheber – behielt der Köllerbacher die Oberhand. „Der richtige Gegner im richtigen Moment“, sagte Kinsinger: „Ich arbeite derzeit sehr viel an der Technik im Stand. Schade, dass ich das jetzt noch nicht so umsetzen konnte.“

Für die richtige Derby-Stimmung sorgten am Samstag zwei, die von weit weg kommen. Köllerbachs Ungar Istvan Vereb und Hüttigweilers Moldauer Dennis Balaur gingen in der Freistil-Klasse bis 86 Kilogramm gingen bis an die Grenze des Erlaubten. „Da war alles drin: Spannung, Dynamik, Technik, Härte – alles, was den Sport ausmacht“, sagte Köllerbachs Mannschaftsverantwortlicher Thomas Geid. ASV-Trainer Gall nannte es einfach „internationales Top-Niveau“. Dass Balauer gegen den Müde wirkenden Vereb mit 15:4 klar siegte, stört Geid wenig: „Istvan wird fit in die endrunde gehen.“

Teilentwarnung gab es von der medizinischen Abteilung des KSV Köllerbach. Dennis Decker wird nach einer Blinddarm-Operation in dieser Woche ins Training einsteigen. Gennadij Cudinovic muss dagegen wegen einer Daumenverletzung noch bis zu sechs Wochen pausieren.

Während der KSV Köllerbach unbesiegt bleibt, ist der KV Riegelsberg auch nach dem letzten Heimkampf der Saison ohne Erfolgserlebnis. Am Samstag setzte es für den Tabellenletzten im Heimkampf gegen den TV Aachen-Walheim eine deutliche 0:22-Klatsche.

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