Bergbau-Relikt Die Rückkehr der Natur kann dauern

Quierschied · Nach den Rodungen bereitet die Firma RAG Montan Immobilien die Halde Lydia auf die Zukunft vor.

 Die Halde Lydia in Quierschied ist noch von den Spuren der Baumfällarbeiten gezeichnet. Aber die waren offenbar unvermeidlich.

Die Halde Lydia in Quierschied ist noch von den Spuren der Baumfällarbeiten gezeichnet. Aber die waren offenbar unvermeidlich.

Foto: BeckerBredel

Die Halde Lydia ist ein beliebter Ort zum Spazieren und Wandern. Die Freifläche bietet reichlich Sonnenschein, wenn das Wetter mitspielt. Im vergangenen Jahr rückten aber die Bagger an. Motorsägen störten das Idyll. Wege waren gesperrt, der Birkenwald an den Flanken vollständig gerodet (wir berichteten). Der Kahlschlag kündete vom Beginn einer Baumaßnahme der Firma RAG Montan Immobilien, der das Gelände gehört. Den Grund erläuterte Traudel König, die Sprecherin der RAG Montan Immobilien: „Die Halde Lydia soll aus der Bergaufsicht entlassen werden. Um das zu ermöglichen, darf von der Halde aber keine Gefahr mehr ausgehen. Dazu sind einige Arbeiten notwendig.“ Die Halde sei sehr steil, daher müssten die Flanken abgeflacht werden, und die nötige Entwässerung müsse gewährleistet sein. „Voraussetzung für diese Arbeiten war die Rodung der umliegenden Bäume“, sagte König. Die gesamte Halde müsse bearbeitet werden, das sei ohne Baumfällungen unmöglich. Aktuell seien die Flanken zu steil, durch Erosion würde viel Material weggespült. Das soll die Umgestaltung der Halde auf Dauer verhindern.

Aufgeforstet soll nicht mehr werden. „Früher hieß es: ‚Hier war es vorher grün, dann wird es auch wieder grün‘. Darauf verzichtet man heutzutage, sondern investiert in Renaturierungsmaßnahmen an anderen Orten der Gemeinde. Ersatzmaßnahme für die Halde Lydia war das Beweidungsprojekt in Fürstenhausen. Ein anderes Beispiel ist die Renaturierung des Fischbachs.“ Die Halde sei eine Landmarke, die auch gesehen werden dürfe. Bis die Natur sie zurückerobere, werde sie als Halde wahrnehmbar bleiben, erklärt Traudel König. Nun müsse man noch auf die letzten Genehmigungen warten, und dann falle der Startschuss zu den Sanierungsarbeiten der Halde Lydia. Wenn diese abgeschlossen sind, darf sich die Natur ihr Gebiet rund um die Halde zurückerobern. Dem Winterspaziergang steht also nichts im Wege.

Nach den Baumfällungen ist der Haldenrundweg wieder freigegeben, Naturfreunde können derzeit ungestört Wintersonne tanken. Das Unternehmen sagt, es werde über den genauen Baubeginn und damit verbundene Sperrungen rechtzeitig informieren.

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