13 Kämpfe – 13 Siege Mit hartem Training zum Erfolg im Ring

Obersalbach · Der gebürtige Quierschieder Mirco Martin absolviert am Freitag in Karlsruhe seinen 14. Profiboxkampf. Die letzten 13 hat er allesamt gewonnen.

 Mirco „The Comet“ Martin (links) gewann sechs seiner bislang 13 Profikämpfe durch K.o..

Mirco „The Comet“ Martin (links) gewann sechs seiner bislang 13 Profikämpfe durch K.o..

Foto: Andreas Schlichter

Während sich andere an den Ostertagen im Kreise der Familie auf Eiersuche begaben oder ihren Rausch ausschliefen, schwitzte Mirco Martin beim Schattenboxen. Der 27-jährige Boxer aus Obersalbach steigt am Freitag in der Karlsruher Palazzo-Halle in den Ring, um seinen 14. Profikampf im Fliegengewicht (bis 50,8 Kilo) zu bestreiten. Sein Gegner ist Diomel Diocos von den Philippinen.

Die letzten Wochen vor dem Kampf verbrachte Mirco „The Comet“ Martin mit dem Feintuning. Am Ostersamstag absolvierte er sein Abschlusstraining mit einem Sparring über zehn Runden auf Wettkampfniveau. Seitdem ist Regeneration angesagt. Alle seine 13 Profikämpfe hat Martin gewonnen – sechs davon durch K.o.. Sein Gegner Diocos hat 13 seiner 19 Kämpfe durch K.o. gewonnen. Dazu kommen drei Niederlagen und drei Unentschieden. Mit 1,64 Metern Körperlänge ist der 25-jährige Philippino ganze sieben Zentimeter größer als Martin.

Eine spezielle Vorbereitung auf seinen Gegner absolvierte der Saarländer nicht. Stattdessen zieht er lieber sein Ding durch und bringt seine Stärken in den Kampf ein: „Ich boxe gerne lange und sauber und halte den Gegner mit Führhänden auf Trab. Ich bin nicht auf einen K.o. aus, ich will die Oberhand behalten und den Gegner Runde für Runde systematisch zermürben“, erklärt der gebürtige Quierschieder, „deshalb habe ich in den letzten Wochen auch viel Sparring gegen schwerere Leute gemacht. Das lief auch so gut wie noch nie.“ Natürlich hat er sich auch mit seinem Gegner beschäftigt und weiß: „Philippinos sind harte Hunde. Wo die hinschlagen… das merkt man. Die Härte in den Schlägen zeichnet sie aus und damit muss man erst einmal klar kommen.“

Wobei er eigentlich zumeist von „wir“ und „uns“ spricht, etwa: „Wir fühlen uns top vorbereitet“, „Wir sind fit und gewappnet“, „Uns kann nichts schocken.“ Damit schließt er seinen Trainer Dominik Junge ein. „Uns gibt es nur als Team. Ich habe fast alles, was ich bisher als Profi erreicht habe, ihm zu verdanken. Man sieht ja, wie weit wir schon gekommen sind: Weil er mich so gut trainiert und einstellt, können wir gegen Topleute bestehen. Was er macht, ist schon großes Kino.“ Mit Junge an seiner Seite wurde Martin 2018 WBO-Europameister – sein bisher größter Erfolg.

Damit auch der 14. Profikampf ein Erfolg wird, wird sein Fanclub aus dem Saarland anreisen und ihn lautstark unterstützen. Auch für sie hängt er sich mächtig rein und verzichtet auf vieles – zum Beispiel besinnliche Osterfeiertage. „Es ist natürlich eine schöne Sache, wenn man mit der Familie feiern kann und alles schön herrichtet“, findet Martin, „aber man muss für den Profisport einfach Opfer bringen. Wir trainieren fünf Mal die Woche mehrmals am Tag.“ Seine Freundin Lena Marie weiß das und hält zu ihm. Zusammen wohnen die beiden mit ihren Französischen Bulldoggen Hope und Peanut in einem alten Bauernhaus in Obersalbach.

Nach dem Kampf wird sich Martin seinen Lieben wieder mehr widmen können – dann ist erst einmal eine Box-Pause angesagt. Wobei: „Ich werde dann auch mal wieder einen ganzen Monat in meinem alten Beruf arbeiten. Normalerweise mache ich das nur eine Woche im Monat“, erklärt der gelernte Stuckateur, der für einen Betrieb in St. Ingbert arbeitet: „Für dieses große Verständnis und das Zuvorkommen kann ich meinem Chef nur danken.“ Am besten zahlt er dies mit einem Sieg am Freitag zurück. Denn dafür trainiert und verzichtet Mirco Martin täglich. Selbst an Ostern.

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