Zentrale Gedenkfeier Sinnlosigkeit von Kriegen öffentlich betont

Quierschied · Gemeindevertreter und die Vorsitzende des Vdk-Ortsvereins gestalteten Gedenkfeier am Volkstrauertag.

 Viele kamen gestern zur Kranzniederlegung auf dem Friedhof in Quierschied.

Viele kamen gestern zur Kranzniederlegung auf dem Friedhof in Quierschied.

Foto: Thomas Seeber

Die Gemeinde Quierschied hat gestern Morgen mit einer Gedenkveranstaltung der Opfer der Weltkriege und der gewaltsamen Konflikte gedacht. Die zentrale Feier für alle drei Gemeindebezirke (Quierschied, Fischbach-Camphausen und Göttelborn) fand auf dem Quierschieder Friedhof in der Holzer Straße statt. Dort legten am Mahnmal für die gefallenen Soldaten Bürgermeister Lutz Maurer, Quierschieds Ortsvorsteher Michael Bost (SPD) und Inge Horf, die Vorsitzende des VdK-Ortsvereins Quierschied, einen Kranz nieder. Präsens zeigten auch die Bergleute, Fackelträger der Feuerwehr und die Marinekameradschaft.

Ortsvorsteher Bost erinnerte in seiner Rede an das Leid der Weltkriege. Auch heute bestimmten gewaltsam ausgetragene Konflikte das Alltagsbild in der Welt. Michael Bost führte die Zahl von über 226 derartiger Kriege an. Dabei stellte er aktuelle Bezüge zum Krieg in Afghanistan und Syrien her. Schnell gerieten diese immer noch andauernden Auseinandersetzungen im hektischen Alltag der Länder, die davon nicht betroffen sind, in Vergessenheit.

„In Deutschland ist der Volkstrauertag ein Tag des Innehaltens und des Gedenkens“, sprach der Ortsratschef den Besuchern des Totengedenkens zu. Er erinnerte auch daran, dass wir seit 72 Jahren in Deutschland in Frieden leben. Damit dies so bleibt, sind alle Bürger aufgerufen, sich aktiv für ihre Interessen einzusetzen. Nur so könne Krieg dauerhaft vermieden werden.

Der Bläserkreis des Vereins der Musikfreunde spielte passenderweise an dieser Stelle das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“. Inge Horf ging in ihrer Rede auf die Umstände und Gründe der Kriege ein.

Meist beginne die Ursache, wenn Menschen vertrieben oder wegen ihrer Rasse, wegen Krankheiten oder Behinderungen, diskriminiert würden. Dann gelte es,  Widerstand zu leisten, damit der Konflikt sich nicht potenziere und die gewaltsame Auseinandersetzung gar nicht erst entstehen könne.

„Der Volkstrauertag bietet in jedem Jahr aufs Neue die Gelegenheit, in sich zu gehen und derer zu gedenken, die in meist sinnlosen Kriegen ihr Leben ließen“, hatte Bürgermeister Lutz Maurer zuvor mitteilen lassen. Die Allermeisten mussten diese grausame Erfahrung, einen Krieg mitzuerleben, selbst nie machen. Dies ist ein Privileg, das es zu schützen gilt, so der Bürgermeister in einer Pressemitteilung. „Dass der Krieg nicht bei uns vor der Haustüre stattfindet, heißt allerdings nicht, dass es ihn nicht gibt. Die Welt ist voll von Kriegen, Krisenherden und komplexer Bedrohungen wie durch den Terrorismus. Umso wichtiger ist es, am Volkstrauertag an die unzähligen Opfer bewaffneter Konflikte zu denken und die Sinnhaftigkeit solcher Auseinandersetzungen zu hinterfragen“, versuchte der Quierschieder Verwaltungschef Lutz Maurer für dieses sensible Thema zu sensibilisieren.

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