Saison mit Höhen und Tiefen Der Quierschieder Bub und sein Verein

Quierschied · Bei der Spvgg. Quierschied läuft’s nicht rund. Trainer Bauer fordert Spieler, die in erster Linie für den Club und nichts anderes spielen. Eigengewächs Julian Fernsner ist so einer. Papa „Eddi“ legte ihm das Spvgg.-Gen in die Wiege.

Alle Wege führen nach Quierschied. Oder eben gar nicht von dort weg. Einmal kehrte Julian Fernsner der Spvgg. Quierschied den Rücken, seit er aktiv Fußball spielt. Das war in der Winterpause der Saison 2016/2017. Grund waren Unstimmigkeiten mit dem damaligen Trainer Lothar Pesch. „Er hat auf andere Sachen Wert gelegt, als ich ihm bieten konnte. Und ich wollte mich sportlich weiterentwickeln und keine Saison verlieren“, sagt Fernsner rückblickend. Da er im Kader trotz seiner sechs Tore und drei Vorlagen keine Berücksichtigung mehr fand, wechselte er zum damaligen Saarlandliga-Konkurrenten SC Friedrichsthal.

Schon nach einem halben Jahr kehrte Fernsner zu seinem Verein zurück. Gespräche mit seinem damaligen Förderer, dem heutigen Spielausschuss-Vorsitzenden Kai Berrang, und Peschs Nachfolger Pascal Bauer überzeugten ihn von einer Rückkehr. „Ich habe gesagt: Das ist mein Verein. Und wenn mich mein Verein will, gehe ich zurück. Da gibt es gar keine Diskussion“, berichtet der 23-Jährige. Seitdem ist er kickt er wieder am Franzenhaus, wie das Quierschieder Stadion genannt wird.

Fernsner, der meist auf den Außenbahnen im Mittelfeld spielt, hat eine „extrem hohe Bindung zum Verein“. Der „Quierschieder Bub“ gab neben dem in Friedrichsthal in der Jugend ein kurzes Intermezzo bei Borussia Neunkirchen. Sein Vater Edwin ist ein Urgestein, welches dem Club schon seit knapp 45 Jahren die Treue schwört. „Eddi“, der heute die Funktion des Jugendleiters der Spvgg. Quierschied innehat, war auch Julians Trainer, als er mit sechs Jahren seine ersten Schritte auf dem Spielfeld wagte.

„Aus Vereinssicht spielt der Identifikationsgedanke eine große Rolle. Man hört immer wieder von Spielern, die sich im Abstiegskampf denken: Wenn wir es nicht schaffen, hole ich mir nächstes Jahr eben woanders meine Kohle ab“, erklärt Trainer Bauer, der sich glücklich schätzt: „Das ist bei Jungs wie Julian absolut ausgeschlossen. Er spielt in erster Linie für seinen Verein – und nicht für irgendetwas anderes.“ Genau solche Spieler seien es, die die Spvgg. Quierschied braucht. Spieler, die jedes Wochenende ihr gesamtes Herzblut auf den Platz bringen.

Der Saarlandligist durchläuft eine Saison mit wenigen Höhen und einigen Tiefen. Den vier Siegen aus 18 Partien stehen acht Niederlagen gegenüber. Mit 18 Punkten ist die Spvgg. Quierschied Tabellenelfter. „Warum wir unsere Leistung nicht in jedem Spiel abrufen können, kann ich mir auch nicht erklären. Zumal die Qualität vom Kader mindestens gleichwertig zu der im vergangenenJahr ist“, sagt Fernsner. Zur Erinnerung: Die vergangene Runde beendete Quierschied als Aufsteiger auf Tabellenplatz sechs. Die Spvgg. stand lange Zeit sogar unter den ersten Drei.

In der aktuellen Runde läuft es nicht rund. Zuletzt quälte sich die Spvgg. Quierschied mit einer Serie von zehn Spielen ohne Sieg herum, ehe am vergangenen Spieltag beim 3:2-Sieg bei Aufsteiger SF Rehlingen-Fremersdorf der Befreiungsschlag gelang. „Das war schon eine brutale Durststrecke“, blickt Fernsner zurück. Er traf in der 55. Minute mit einem Schuss aus 45 Metern zum 2:2. Der 23-Jährige, der drei Saisontore erzielt hat, ergänzt: „Durch das 0:0 gegen die SV Elversberg II und das 1:1 gegen die SF Köllerbach in den Wochen davor haben wir in die Spur gefunden. Und dann haben wir endlich einen Sieg eingefahren. Und da wollen wir natürlich weitermachen.“

An diesem Samstag, 24. November, erwartet der Tabellenelfte um 14.30 Uhr den SV Rohrbach. Der belegt mit zwei Punkten weniger den 15. und damit derzeit ersten Abstiegsplatz. Fernsner ist sich sicher, dass seine Mannschaft aus dem Tabellenkeller klettern wird: „Ich sehe Quierschied absolut im gesicherten Mittelfeld der Saarlandliga. Wir können hier jeden schlagen.“

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