Spannendes Projekt Eine Bleibe für 13 Sumpfschildkröten

Walpershofen · Manuel Brück baut in Walpershofen einen Teich, der auf die Bedürfnisse dieser Tiere abgestimmt ist.

 Manuel Brück, hier mit Frau Carolin und Sohn Julian, baut in seinem Garten in Walpershofen einen Teich für Sumpfschildkröten.    

Manuel Brück, hier mit Frau Carolin und Sohn Julian, baut in seinem Garten in Walpershofen einen Teich für Sumpfschildkröten.   

Foto: BeckerBredel

Die Sumpfschildkröte ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Schildkrötenart, die in Deutschland nahezu ausgestorben ist. Laut der deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde gibt es in Deutschland nur noch in Brandenburg wenige natürliche Vorkommen. Manuel Brück baut hinter seinem Haus in Walpershofen eine Teichanlage, die ganz speziell auf die Bedürfnisse dieser Tiere abgestimmt ist.

13 dieser Schildkröten besitzt er, die noch im Teich „bei der Oma“ leben und in wenigen Wochen nach Walpershofen umziehen sollen. „Die Koi-Züchter bauen ja ähnlich große Teiche, aber die planen ganz anders, denn die wollen keinen Sumpf im Teich. Der ist bei mir aber ganz wichtig“, sagt Brück, der sich im Internet, in einem Fachbuch und bei Experten Rat geholt hat.

So ist der Ablauf nicht am Teichboden, sondern oben, die Ränder sind flach, danach kommt eine Begrenzung, die den Schildkröten das Weglaufen unmöglich macht. Seit Wochen tüftelt der Walpershofer Löschbezirksführer an seinem Gewässer, jeder Schritt kann auf Facebook verfolgt werden. Erst kam der Bagger, das Gelände wurde modelliert und der Aushub verteilt, dann wurde von Hand nachgearbeitet, dann zehn Zentimeter dick betoniert, dann eine Schicht aus Glasfaser aufgetragen und zum Schluss mit Deckharz versiegelt. So ist der Teich winterfest und wasserdicht.

Momentan zeichnet sich das schwarze Becken ab. Im Internet hat Brück immer wieder Bilder eingestellt. Jeder Schritt seiner Baustelle ist nachvollziehbar. „Viele haben darauf reagiert und Kommentare geschickt. Ich mache das, weil ich ein wenig stolz bin auf das Projekt“, gibt der 36-Jährige zu und freut sich über jede Resonanz. Später kommen neben den Schildkröten noch Pflanzen und ein paar Goldfische in den Teich, in ein paar Tagen soll das Wasser eingelassen werden. Damit Sohn Julian dem Wasser nicht zu nahe kommt, muss bis dahin auch das Geländer befestigt sein. Die Wasserqualität wird mit einer Filteranlage sichergestellt, das abgepumpte Wasser fließt durch einen kleinen Filterteich und einen Bachlauf zurück in das Schildkrötenbecken.

Und weil Brück von Beruf Gebäudesystemtechniker ist, hat der Teich auch noch ein paar Extras: Die Beleuchtung lässt sich vom Wohnzimmer aus sprachgesteuert schalten und verändern, und Störungen an der Pumpe werden per Kurznachricht aufs Handy geschickt.

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