Mehr Platz für Kita-Kinder Evangelische Kita zieht um und wird größer

Riegelsberg · Zusätzliche Kindergarten-Gruppe soll gegen den erwarteten Platzmangel helfen. Gemeinde Riegelsberg macht bei Finanzierung mit.

Mehr Platz für Kita-Kinder in Riegelsberg
Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

In Riegelsberg leben mehr Kinder als prognostiziert – ein „Luxusproblem“, wie es Verwaltung und Gemeinderat gerne nennen. Die Zahl der Kinder wird sogar noch steigen, so dass Plätze in den Kitas fehlen (wir berichteten).

Seit über einem Jahr arbeitet die Gemeinde an einer Lösung, die entweder Neubau oder Erweiterung einer bereits bestehenden Einrichtung heißt. Jetzt deutet sich eine Entspannung der Situation an, denn die evangelische Kirchengemeinde Güchenbach (die ihr Kinderhaus „Hand in Hand“ in der Pflugscheider Feldstraße schließen will und dann mit dem Kindergarten in das Gemeindehaus in der Buchschacher Straße umzieht) hat sich dazu entschlossen, bei den Umbauarbeiten am Gemeindehaus eine Kindertagesstätte mit fünf Gruppen zu verwirklichen, also mit einer Gruppe mehr als bisher.

Eigentlich hatten Verwaltung und Rat gehofft, dass die Kirchengemeinde auch um zwei Gruppen erweitern kann, doch das sei auf dem Gelände in der Buchschacher Straße nicht möglich, hatte Pfarrer Tobias Kaspari der Gemeindeverwaltung schriftlich mitgeteilt: „Auf unserem Gelände ist ein fünfgruppiger Kindergarten noch gut realisierbar, auch mit ansprechendem Außengelände. Ein sechsgruppiger Kindergarten übersteigt dann aber schon die Kapazität.“

Kaspari erklärte, man wolle das Konzept vom Bau des Gemeindehauses (Baujahr 1982) möglichst beibehalten und ebenerdig bauen. Damit seien Kirche, Gemeindehaus und Kindergarten auch für alle, die auf Gehhilfen angewiesen sind, barrierefrei zu erreichen. Die Erweiterung könne aber nur mit finanzieller Unterstützung der Zivilgemeinde erfolgen. Aufgrund der aktuellen Kosten der viergruppigen Einrichtung im Kinderhaus „Hand in Hand“ geht die Kirchengemeinde davon aus, dass sich – nach Abzug aller Zuschüsse – die Mehrkosten für eine fünfte Gruppe auf etwa 25 000 Euro pro Jahr belaufen. Der Riegelsberger Gemeinderat beschloss einstimmig, dass die Zivilgemeinde diese Mehrkosten übernimmt. Stephan Müller-Kattwinkel (CDU) sagte: „Wir begrüßen außerordentlich das Engagement der evangelischen Kirchengemeinde Güchenbach, die Gemeinde mit einer weiteren Gruppe zu unterstützen.“ Ähnlich Frank Schmidt (SPD) und Birgit Huonker (Linke); Schmidt: „Wir sind dankbar, dass eine zusätzliche Gruppe errichtet wird.“ Birgit Huonker ergänzte: „Damit ist eine Entlastung bei den Kinderbetreuungsplätzen in Sicht.“

Stephan Lehberger (Grüne) erklärte, dass er es „besonders interessant“ finde, „dass jetzt ein Kindergarten nach Güchenbach kommt, der gerade in dem Umfeld Güchenbach/Buchschachen unbedingt gebraucht wird.“

Eigentlich wollte sich der Gemeinderat auch über weitere Erweiterungsmaßnahmen oder über einen Neubau einer Kindertagesstätte in Riegelsberg unterhalten. Dazu hatte die unlängst gegründete Kitakommission im Vorfeld der Sitzung alle Kindertagesstätten in Riegelsberg bereist und sich angeschaut. Bürgermeister Klaus Häusle fasste die Ergebnisse der Bereisung kurz zusammen: Sowohl in Pflugscheid als auch am Gisorsplatz sei ein Neubau eines Kindergartens möglich. In Pflugscheid müsste allerdings zuvor noch die vorhandene Einrichtung entsorgt und das Spielgelände verlagert werden. „Machbar wäre es dort aber“, betonte Häusle. Am Gisorsplatz müsste man noch intern klären, wie groß ein Neubau sein könnte, weil das Grundstück an einem Hang liegt. Beim katholischen Kindergarten St. Elisabeth wäre ein Erweiterungsanbau für zwei Gruppen möglich. Dort müsste dann aber noch eine Zufahrt für die Feuerwehr angelegt werden, eventuell von der Ellerstraße her.

Bürgermeister, Kita-Kommission und Gemeinderat waren sich aber einig, eine weitere Diskussion und eine Beschlussfassung in eine der nächsten Ratssitzungen zu verschieben.

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