Umweltschutz Leben ohne Plastik – und das schon seit sechs Jahren

Riegelsberg · Bestseller-Autorin Nadine Schubert in Riegelsberg.

 Nadine Schubert, eine der beiden Autorinnen des Spiegel-Bestsellers „Besser leben ohne Plastik“,   kommt nach Riegelsberg.

Nadine Schubert, eine der beiden Autorinnen des Spiegel-Bestsellers „Besser leben ohne Plastik“, kommt nach Riegelsberg.

Foto: Lea Schreiber

(mr) „In Deutschland fallen pro Jahr über 17 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an – Tendenz steigend. Wenn der Plastik-Konsum mit dieser Geschwindigkeit weitergeht, haben wir 2050 dreimal mehr Plastik im Meer als Fische“, sagt Nadine Schubert, ergänzt aber auch: „Niemand muss Plastik kaufen.“ Die ehemalige Radiomoderatorin und Online Redakteurin von www.besser-leben-ohne-plastik.de hat seit 2013 Wegwerf-Plastik aus ihrem Haushalt verbannt. Nun referiert und diskutiert sie auf Einladung der drei Köllertal-Kommunen Heusweiler, Püttlingen und Riegelsberg am Freitag, 15. März, 18 Uhr, im Riegelsberger Rathaus.

„Besser leben ohne Plastik“ ist auch der Titel ihres gemeinsam mit Anneliese Bunk verfassten Buches, das unter den ersten 20 der Spiegel-Bestsellerliste rangierte. Mit-Organisatoren des Vortrags sind die VHS, Nabu Köllertal und der Saarbrücker Unverpackt-Laden. Wir haben vorab mit Nadine Schubert gesprochen. Die 38-Jährige aus Unterfranken betont: „Ich bin eine ganz normale Mama, mit zwei ganz normalen Kindern und deren ganz normalem Papa. Damit will ich sagen: Wir leben nicht auf einem Aussiedlerhof, sind keine Selbstversorger oder Aussteiger.“ Man lebe, wie es viele tun: „In einem Einfamilienhaus mit allen Annehmlichkeiten, mit zwei Katzen und zwei Autos – auf dem Land notwendig – aber eben ohne Plastik!“ Gemeint ist damit Wegwerf- und Verpackungs-Plastik. „Klar, dass im Staubsauger oder im Fernsehgerät auch Kunststoff verbaut ist.“ Und gegen die immer wieder benutze Plastik-Schüssel sei auch nichts einzuwenden.

Aber wie funktioniert das denn nun, das Leben ohne Plastikverpackung? „Ich vermisse nichts. Im Gegenteil: Es ist befreiend, dem Konsumzwang zu entkommen – und dabei weniger Müll zu produzieren.“ Ihr Sohn ist heute 14, die Tochter fünf Jahre alt – wie hat sie dem damals acht Jahre alten Sohn den Kunststoff-Verzicht erklärt? „Na ja, schon kindgerecht: Dass der ganze Plastikmüll schlecht für Tiere und Natur ist. Am Anfang war – inzwischen haben wir da andere Lösungen gefunden – der Verzicht auf Süßigkeiten nicht so leicht. Übrigens auch nicht für mich.“ Und auch Cornflakes – damals das Lieblingsfrühstück des Sohnes – stecken nun mal in Kunststoff-Tüten: „Der Verzicht auf Cornflakes, da hatten wir uns erst Mal auf weniger geeinigt.“ Man probiere einfach viel aus, schließlich auch das selbst gemachte Knusper-Müsli, „dann konnten wir die Cornflakes ganz weglassen“.

Auf die Idee, künftig ohne Verpackungs-Plastik zu leben, kam Nadine Schubert in der Schwangerschaft: „Ich lag mit dickem Bauch vor dem Fernsehen und habe eine Sendung über all die Probleme durch den Plastikmüll gesehen – in den Meeren, und die Phenole, die in den Körper wandern.“  Ihre Erfahrungen über das Leben ohne Plastik teilt sie bei Vorträgen, in Büchern und auf ihrer Internetseite, auf der sie auch zum Erfahrungsaustausch einlädt.

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