Ärger in Saarbrücken Kompromissangebot im Grabschmuck-Streit

Saarbrücken · Vertreter der Landeshauptstadt kündigen bei Treffen mit Beschwerdeführern auf Hauptfriedhof Lösung an.

 Verwüsteter Grabschmuck an der Urnenwand auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof: Neue Übereinkünfte sollen dies verhindern.

Verwüsteter Grabschmuck an der Urnenwand auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof: Neue Übereinkünfte sollen dies verhindern.

Foto: BeckerBredel

Nach der Wut von Saarbrückern über zerstörten Schmuck an der Urnenwand auf dem Hauptfriedhof hat Saarbrücken neue Regeln angekündigt. Damit will die Stadt Bürgern entgegenkommen, die dort Gräber pflegen.

Künftig soll es unter anderem möglich sein, mehr Blumen vor der letzten Ruhestätte niederzulegen. Dazu soll das Terrain umgestaltet werden. Das sagt Stadt-Pressesprecher Thomas Blug. Zusätzlich sind Schilder geplant, die die Trauernden darauf hinweisen, wo die entsprechenden Stellen sind.

Dieser Ankündigung vorausgegangen war ein Vor-Ort-Termin, bei dem sich Vertreter der Rathausverwaltung mit Beschwerdeführern getroffen hatten. Auslöser dafür war massive Kritik an der Reinigung des Urnenwandumfelds. Nach Auffassung der Kritiker sollen städtische Bedienstete wahllos Gestecke, Engel und Kerzen weggeschafft und dabei zunichtegemacht haben, die vor der Anlage drapiert worden waren. Leitende Angestellte des Friedhofsamts hingegen nahmen ihre Kollegen in Schutz. Sie hätten mit Umsicht Laub und Dreck entfernt. Womöglich sollen Unbekannte dort gewütet haben.

Die Reinigung hatte noch vor Weihnachten angestanden, als bereits viele die Urnenwand für das bevorstehende Fest zurechtgemacht hatten. Allerdings waren die Grab pflegenden Angehörigen nicht darüber informiert. Sie wollen anschließend vieles von dem vermissten Schmuck trotz intensiver Suche nicht wiedergefunden haben. Mit Blick darauf sagte Pressesprecher Blug schriftlich zu: „Notwendige Aufräumaktionen werden die Mitarbeiter künftig ankündigen.“ Darüber hinaus wolle die Stadtverwaltung „im engen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern stehen“. Das betreffe insbesondere eine neue Friedhofsatzung. In der bisherigen sei konkret nicht festgeschrieben, wo Schmuck in welchem Umfang Platz an der Urnenwand finden darf. Bislang hieß es, die Stadt gehe damit kulant um.

Während Blug von einem „guten Gespräch“ unter anderem zwischen Friedhofsamtschefin Carmen Dams und Saarbrückern berichtet, wertet Martine Schilp dies weniger positiv. „Eigentlich ist dabei nicht viel herausgekommen“, meint die Witwe. Sie hatte ebenfalls Schmuck vermisst. Eine feste Zusage, die Betroffenen über einen kommenden Termin zu informieren, habe es nicht gegeben.

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