Volkslauf des LC Altenkessel Wenn der Sieger nach dem Zieleinlauf eine Extra-Schicht einlegt

Luisenthal · Wenn alles gut laufe, dann sei vielleicht eine Zeit von unter 2:30 Stunden möglich. Das hofft Alexander Bock im Hinblick auf den Köln-Marathon, an dem er am 13. Oktober teilnehmen wird. Der Saarbrücker, der für den LC 72 Rehlingen startet, befindet sich voll im Training für die 42,195-Kilometer-Distanz. Für die Teilnahme am Steag-Volkslauf des LC Altenkessel in Luisenthal am Samstag entschied er sich spontan.

 Am Start sind sie noch gleichauf, doch kurz darauf setzt sich Alexander Bock (rotes Trikot) ab und läuft einem souveränen Sieg entgegen.

Am Start sind sie noch gleichauf, doch kurz darauf setzt sich Alexander Bock (rotes Trikot) ab und läuft einem souveränen Sieg entgegen.

Foto: Thomas Wieck

„Als Trainingslauf“, erklärte Bock.

Als sich die 120 Starter vor dem zehn Kilometer langen Hauptlauf auf dem Leinpfad an der Saar versammelten, war der 25-Jährige in erster Reihe zu finden. Neben Bock tummelten sich weitere bekannte saarländische Läufer wie Torsten Jacob vom LAZ Saar 05 Saarbrücken oder Vorjahressieger Julian Maurer aus Landsweiler. Doch kaum fiel der Startschuss, setzte sich der Läufer mit der Startnummer 213 an die Spitze des Feldes. Während die hinteren Starter gerade erst die Startlinie überquerten, war Bock schon etwa 100 Meter weiter. Er begann das Feld von vorne auseinanderzuziehen. Er erklärte :„Bis zu Kilometer acht wollte ich einen Schnitt von drei Minuten und 24 Sekunden laufen, das hat auch gut geklappt.“

Auch der Wendepunkt nach der Hälfte der Strecke, der „ein wenig den Rhythmus stört“, brachte ihn nicht aus dem Fokus. Bock hatte bereits alle Konkurrenten distanziert. Als er nach 33:02,5 Minuten die Ziellinie überquerte, zog er sich schnell seinen Teilnehmer-Chip zur Zeitmessung aus und war genauso schnell wieder verschwunden, wie er den Lauf beendet hatte. „Ich habe dann noch zwei Kilometer drangehangen“, berichtete Bock grinsend.

Jacob kam als Zweiter ins Ziel. Er benötigte 34:55,3 Minuten. „Anstrengend“, sagte der Eritreer Tesfit Melsh – und schnaufte. Er lebt seit einem Jahr in Deutschland. Melsh wurde mit der Zeit von 35:14,7 Minuten Dritter.

Die schnellste Dame im Starterfeld war Martina Schumacher. Die Rehlingerin, die erst kürzlich mit zwei sechsten Plätzen über 5000 und 10 000 Meter von der Senioren-Weltmeisterschaft aus dem spanischen Malaga zurückgekehrt war, lief ihr Rennen ähnlich konkurrenzlos wie ihr Vereinskollege Bock. Mit 40:06,4 Minuten belegte sie den 18. Rang unter allen Teilnehmern und schnappte sich in der Damen-Konkurrenz souverän den Sieg. Claudia Seel vom TV Kirkel wurde in 41:36,8 Minuten Zweite. Nina Apushkinskaya von der LSG Saarbrücken Sulzbachtal belegte mit 42:14,3 Rang drei.

Für den Ausrichter LC 72 Altenkessel war die 26. Austragung seiner Veranstaltung mit diesmal knapp 200 Teilnehmern erfolgreich. 120 Läufer machten sich im Hauptlauf auf die Strecke. Den Jedermannslauf über fünf Kilometer mit 33 Teilnehmern gewann Andreas Schmitt vom TV Ludweiler. „Ich hatte eine Zeit von unter 17 Minuten vorgehabt“, sagte Schmitt, als er sein persönliches Ziel um 56,5 Sekunden verpasst hatte. Groß war sein Ärger darüber jedoch nicht. Schmitt erklärte: „Alles in allem bin ich zufrieden. Dafür, dass ich nach fünf Jahren erst im März wieder mit dem Laufen angefangen hab. Außerdem war ich heute Morgen um 6 Uhr arbeiten.“ Warum er sich dennoch auf die Strecke quälte? „Damit man den Kopf frei bekommt. Man darf den Job nicht als Hindernis sehen“, erklärte der 20-Jährige.

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