Kreiselbaustelle So entschärft die Stadt die Kreiselbaustelle

Fechingen · Seit die Bagger rollen, fließt der Verkehr auf den Umleitungen. Ämter reagieren auf Beschwerden über Raser und fehlende Schilder.

 An  der Heringsmühle in Fechingen  hat eine er größten Straßenbaustellen im Stadtgebiet begonnen. Dort sind pro Werktag 24 000 Autos unterwegs. Der Verkehr soll deutlich besser fließen, wenn der Kreisverkehr  fertig ist.

An  der Heringsmühle in Fechingen  hat eine er größten Straßenbaustellen im Stadtgebiet begonnen. Dort sind pro Werktag 24 000 Autos unterwegs. Der Verkehr soll deutlich besser fließen, wenn der Kreisverkehr  fertig ist.

Foto: BeckerBredel

Frank Ruloff schwante  Böses, als die Bauarbeiten für den Kreisverkehr an der Heringsmühle begannen. Erste Eindrücke  vom 17. Juni: „Seit Samstag ist die Umleitung für die Baustelle nun eingerichtet. Wir, die Bewohner des Hohlweges, merken dies bereits ab etwa 13 Uhr. Das Verkehrsaufkommen ist deutlich größer, irgendwo muss der Verkehr ja hin, obwohl der Lärm gerade unter der Woche in den Stoßzeiten groß sein wird.“

Dass nun viel mehr Anlieger-Fahrzeuge ab und nach Fechingen durch eine Wohnstraße müssen, machte Ruloff zu schaffen. Er wandte sich an die Stadt und an die SZ. „Nicht zu verstehen ist, dass im ganzen Hohlweg kein Tempo-30-Schild zusätzlich aufgestellt wurde. Gerade für fremde Fahrer ist das nicht unbedingt ersichtlich, und die Raserei hat bereits jetzt eingesetzt.

Am Montagmorgen, wenn die Schüler an der Haltestelle Ringstraße in den Bus einsteigen wird es für Autofahrer und Schüler  richtig gefährlich, da die Kinder dort öfter auf die Fahrbahn treten. Auch hier keinerlei Warnung für fremde Fahrer.“ Gefährlich sei die Lage zudem an der Ecke Schulstraße/Hohlweg. Ortsunkundige könnten den Hohlweg  für eine Vorfahrtstraße halten und dort zu schnell sein.  Vorfahrtberechtigte Autos aus der Schulstraße müssten immer wieder bremsen, obwohl sie ja Vorfahrt haben. Ruloffs Hilferuf endet  mit der Frage, ob die Polizei im Hohlweg Geschwindigkeitskontrollen machen wird,  da er Tempo-30-Zone ist. Nach Protesten war das an der Heringsmühle problemlos machbar. Das müsse für den Hohlweg genauso gelten.

Die Reaktion der Stadt ließ nicht lange auf sich warten. Ihr Sprecher Thomas Blug fasste zusammen, was seine Kollegen  an der Umleitung unternommen haben. Mitarbeiter der Stadt haben demnach die ersten Tage nach dem 17. Juni genutzt, um die Verkehrslage zu beobachten und festzustellen, wo Nachbesserungen notwendig sind.  Ergebnis: Der Verkehr in der Provinzialstraße und an der Heringsmühle laufe gut,  „ohne Stau problemlos und flüssig“. Auch habe sich ein Stau „in Richtung Autobahn aufgrund der Verkehrsführung verhindern lassen“. Dabei macht Blug aus der Mehrbelastung an den Ausweichrouten kein Hehl. „Das lässt sich leider bei einer Baumaßnahme dieser Komplexität nicht verhindern.“ Reagiert hätten seine Kollegen auf Ruloffs Anregungen aber „unverzüglich“. Zum Beispiel mit Geschwindigkeitskontrollen. Am 20. Juni stand der Blitzer von 19.45 bis 21.15 Uhr vor dem Anwesen Hohlweg 67: 101 Fahrzeuge passierten die Mess-Stelle, davon waren 15 Prozent zu schnell. Es setzte 14 -mal ein Verwarngeld, und es gab ein Bußgeld.  Am 21. Juni, Messzeit: 8.37 bis 9.27 Uhr, wurden 118 Fahrzeuge registriert, jedes 20. war zu schnell. Sechs Verwarngelder, kein Bußgeld. Am 22. Juni war von 151 Autos noch jedes zehnte zu schnell. Es gab 16 Verwarngelder, aber keinen Bußgeldbescheid. Die Experten stufen die Anzahl der Geschwindigkeitsübertretungen für eine Tempo-30-Zone als „vergleichsweise gering“ ein. Aber es sei „vollkommen nachvollziehbar, dass die Anwohner wegen des höheren Verkehrsaufkommens negative Auswirkungen wahrnehmen“.  Die Stadt kündigte in der vorigen Woche Konsequenzen an. Thomas Blug: „In den nächsten Tagen werden wir Verkehrsschilder ,Achtung, Kreuzung’ oder ,Einmündung mit Vorfahrt von rechts’ im Hohlweg vor den Einmündungen der Straßen In Dellen, Ringstraße und Schulweg aufstellen lassen. Angeordnet sind die Schilder bereits. Diese Schilder dienen als Hinweis zur Verdeutlichung der Rechts-vor-Links-Regelung in einer Tempo-30-Zone. Wir behalten uns weitere Maßnahmen zur Regulierung des Verkehrs und zur Verbesserung vor.“

Außerdem spreche die Stadt mit der Polizei in Brebach. Die werde auf  Beschwerden reagieren und prüfen, ob die Strecke richtig beschildert ist. Die Verkehrsführung an der Baustelle gilt bis Ende der Woche. Danach sind etwa vier Wochen lang alle Fahrtrichtungen frei. Das sollte die Situation im Hohlweg und dem angrenzenden Wohngebiet entspannen.

Kreiselbaustelle : So entschärft die Stadt die Kreiselbaustelle
Foto: SZ/Bernhard Baltes

Ruloff findet gut, dass der „Mobile Blitzer“ der Stadt täglich vor Ort ist. Und an der Haltestelle Ringstraße mahne ein Schild, auf Kinder zu achten;  an der Einmündung Hohlweg/Schulstraße erinnere ein weiteres Schild an die Rechts-vor-links-Regel. Ruloffs Fazit: „Noch einmal Dank für die Hilfe. Der Verkehr ist doch nicht so heftig geworden, wie zuerst vermutet.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort