Saar-Finanzministerium unter der Lupe Historisches Amt nur bedingt brauchbar

Saarbrücken · Experten versichern: Risse im Putz sind aber keine Gefahr. Doch müssen Mitarbeiter „statische Einschränkungen“ hinnehmen.

 Risse im Saarbrücker Finanzamt – Experten sagen: Davon geht keine Gefahr für die Statik aus.

Risse im Saarbrücker Finanzamt – Experten sagen: Davon geht keine Gefahr für die Statik aus.

Foto: BeckerBredel

Das Saarbrücker Finanzamt ist ein historischer, denkmalgeschützter Bau. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Belastbarkeit des Hauses. Denn: „Das Gebäude entspricht nicht mehr in allen Anforderungen den Ansprüchen an moderne Bürogebäude. Dies betrifft auch statische Aspekte.“ Damit bestätigt Laura Jane Jahke von der Pressestelle des Innenministeriums entsprechende Informationen der Saarbrücker Zeitung. Ihre Behörde ist für das staatliche Haus verantwortlich.

Den Finanzamt-Mitarbeitern sowie den Kollegen des Finanzministeriums im selben Trakt sei dies sehr wohl bekannt. Darum beachteten sie auch diese „Einschränkungen“.

Anderslautende Berichte an die Redaktion hingegen ließen daran zweifeln. So sollten Aktenberge aus dem einst selbstständigen Arbeitsamt in Sulzbach in Büros des Saarbrücker Hauses gebracht worden sein, das nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet worden war. Dies habe letztlich zu statischen Problemen geführt.

In der Tat musste in einem Zimmer wegen zu vieler Unterlagen in den Schränken aus- und umgeräumt werden, wie Markus Tröster von der Innenministeriumspressestelle bereits erklärte. Aber „mit organisatorischen Themen“ wie Umzügen und Neuorganisation habe dies nichts zu tun, bestätigte Jahke die Auskunft ihres Kollegen. Die Akten in Saarbrücken sollen sich über Jahre angehäuft haben.

Unterdessen ist ein Gutachten fertig, das Experten erstellt hatten. Sie befassten sich mit Rissen im Putz des Amtsgebäudes, die während der Bauarbeiten an der nahen Wilhelm-Heinrich-Brücke Mitte 2018 aufgetreten waren. Die Vermutung: Erschütterungen hatten dazu geführt. Das Ergebnis: Für die Statik bestehe keine Gefahr. Tröster schriftlich: „Das Rissmonitoring hat bisher keine besonderen Auffälligkeiten aufgezeigt.“ Mittlerweile seien die Fachleute dabei, ein weiteres Gutachten zur Standsicherheit zu erstellen. Tröster rechnet damit, dass das Ergebnis „in den kommenden Wochen“ vorliegen soll.

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