Volkstrauertag Gedenken an die Toten des Krieges

Saarbrücken · Volkstrauertag: Oberst kämpft bei Gedenkfeier in Ludwigskirche mit den Tränen.

Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lebach spielten eine Szene nach, in der eine Familie ihren Sohn in den Krieg ziehen lässt.

Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lebach spielten eine Szene nach, in der eine Familie ihren Sohn in den Krieg ziehen lässt.

Foto: Oliver Dietze

(al) Vor 100 Jahren zutiefst verfeindet, begehen Deutsche und Franzosen dieser Tage gemeinsam jene Tage, die mahnend an die düsteren Kriegszeiten erinnern sollen. So auch bei der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag in der Saarbrücker Ludwigskirche an diesem Sonntag. Eine Woche zuvor habe man des 100. Jahrestags des Endes des Ersten Weltkrieges gedacht, sagte Werner Hillen, der Landesvorsitzende des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge an der Saar: „Verdun stand dabei im Mittelpunkt.“ Etwa als symbolischer Ort für die Sinnlosigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen. Froh sei er, dass junge Leute sich nach wie vor für das Thema interessieren und sich auch am Programm der zentralen Gedenkstunde beteiligen.

Wie zum Beispiel Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Lebach, die Szenen aus dem typischen Familienleben kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs nachspielten. Euphorie und Triumph über die Heldentaten des Sohnes kennzeichnen die ersten Szenen. Trauer und Wut, als der Sohn im Krieg den Tod findet, den Abschluss der Aufführung.

Ministerpräsident Tobias Hans fasste die Kriegsgräuel in Zahlen: „17 Millionen Tote, 20 Millionen Verwundete, Europa in Schutt und Asche.“ Vor allem im Saarland sei es wichtig, die schlimmen Weltkriege nicht zu vergessen.

Dass Kriege noch längst nicht der Vergangenheit angehören, betonte Oberst Klaus Peter Schirra als Kommandeur des Landeskommandos Saarland in seiner Festrede in der Ludwigskirche. Ergreifend war seine Schilderung eines selbst erlebten Anschlags während seines Einsatzes in Afghanistan. Ein junges Mädchen sei dort zu Tode gekommen, als Attentäter die Nato im Visier hatten. Was den Wahnsinn verdeutlicht: Die Bombe habe sich ein noch nicht einmal volljähriger Cousin des Opfers um den Leib gebunden. Die bloße Erinnerung ließ den erfahrenen Redner hörbar mit den Tränen kämpfen.

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