Woohltätigkeit Jetzt wird nicht mehr gespendet als sonst

Sulzbach-/Fischbachtal · SZ-Online-Umfrage: Ist einem Spendenaufruf in der Weihnachtszeit mehr Erfolg beschieden als im Rest des Jahres?

 In der Weihnachtszeit häufen sich die Spendenaktionen; auf unserem Archivfoto sammelt ein Weihnachtsmann 2014  auf dem Breitscheidplatz in Berlin  für den Kinderschutz.

In der Weihnachtszeit häufen sich die Spendenaktionen; auf unserem Archivfoto sammelt ein Weihnachtsmann 2014 auf dem Breitscheidplatz in Berlin für den Kinderschutz.

Foto: Jö/dpa/Jörg Carstensen

Der vorweihnachtliche Boom hat wieder begonnen: Die Post bringt uns viel häufiger Spenden-Aufrufe karitativer Organisationen ins Haus als zu anderen Jahreszeiten. Und bei Veranstaltungen wird oft um Geld für gute Zwecke gebeten. Bei den Adressaten kommen solche Aufrufe nicht immer gut an. Wir wollten es ein bisschen genauer wissen. Und haben unsere Leserinnen und Leser in einer (nicht repäsentativen) Online-Umfrage um ihre Meinung zum Thema gebeten. 90 SZ-Leserinnen und -Leser aus dem Sulzbach- und Fischbachtal haben unsere Fragen beantwortet.

Das erste Ergebnis: Rund die Hälfte der vorweihnachtlichen Spendenbriefe landet ungeöffnet im Papierkorb. Ob die Umfrage-Teilnehmer die Spenden-Aufrufe lesen und sich über die Absender informieren, hatten wir gefragt – 32 Prozent (29 Teilnehmer) haben mit „Nein“ geantwortet, 30 Prozent (27) sagen „manchmal“, und nur 38 Prozent (34 Menschen) lesen die Post und schauen genauer drauf.

Offenbar mögen viele es nicht, wenn sie vor Weihnachten zum Spenden aufgerufen werden, egal ob per Post oder bei Veranstaltungen. „Sympathisch“ fanden die Spendenwerbung zu dieser Jahreszeit nur vier Teilnehmer aus der Region (fünf Prozent). 41 Prozent (37 Menschen) erklären energisch: „geht mir auf die Nerven“. Und 54 Prozent (49 Teilnehmer) haben die Antwort „unterschiedlich, kommt drauf an“ angeklickt.

Was aber überhaupt nicht heißt, dass die Leserinnen und Leser der Saarbrücker Zeitung geizig wären und nicht aufgeschlossen für gute Zwecke. Ganz im Gegenteil: 23 Prozent (21 Menschen) haben angegeben, dass sie selber „regelmäßig“ spenden. 56 Prozent (50 Teilnehmer) tun es „gelegentlich“. Nur 21 Prozent (19) erklären sich grundsätzlich für Nicht-Spender, wie die nicht repräsentative Umfrage weiter ergab.

Die Rechnung so mancher karitativen Organisation, dass sich vor Weihnachten Herzen und Geldbeutel leichter öffnen fürs Wohltätige als während des übrigen Jahres, geht dabei aber wohl nicht auf. Mag unsere Online-Umfrage auch nicht repräsentativ sein, die Zahlen sind doch sehr deutlich: 84 Prozent der Befragten (76 Menschen) spenden in der Vorweihnachtszeit nicht häufiger und nicht mehr als sonst. Nur etwa ein Sechstel – 16 Prozent (14 Menschen) – greift derzeit tiefer in die Tasche als gewöhnlich.

Aufschlussreich ist, welche Spenden-Zwecke den Umfrage-Teilnehmern besonders wichtig sind. Bei dieser Frage waren mehrere Antworten möglich, so kamen insgesamt 151 Voten zusammen. „Hilfe für Menschen in Not, regional“ – zum Beispiel über die SZ-Aktion „Hilf-Mit!“, die Saarbrücker Wärmestube oder als Einzelfall-Unterstützung – landete klar auf dem ersten Platz mit 39 Prozent der Stimmen (59 Voten). Auf Platz zwei folgt „Hilfe für Menschen in Not, international“, wie sie etwa die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ leistet: 26 Prozent (39 Voten) ist das besonders wichtig. Für Tierschutz entschieden sich 14 Prozent (21 Voten), für Gesundheits-Aktionen sieben Prozent, für Sport und Vereine fünf Prozent, für Kultur und für Klima-, Umwelt- und Landschaftsschutz je vier Prozent. Für Religion würde ein Prozent spenden.

Wer beim SZ-Umfrage-Center mitmachen will, muss sich nur einmalig registrieren (kostenlos). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mit Punkten belohnt, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort