Einbrüche Wie Saarbrücker sich vor Einbrüchen schützen

St. Johann · Am Rotenbühl zeigt die Polizei Möglichkeiten, Häuser und Wohnungen sicher zu machen.

 In vielen Fällen versuchen Einbrecher, Fenster gewaltsam aufzuhebeln.

In vielen Fällen versuchen Einbrecher, Fenster gewaltsam aufzuhebeln.

Foto: picture-alliance/ dpa/Franz-Peter Tschauner

Die Diebe kamen am helllichten Tag. Die Eigentümer des Hauses im Kobenhüttenweg am Saarbrücker Rotenbühl waren nicht da. Die Einbrecher stahlen ungestört Wertsachen und machten sich aus dem Staub. Helmut Isringhaus erzählt von diesem Fall, um zu zeigen, wie wichtig die Hilfe von Nachbarn sein kann. Denn die Polizei konnte die Diebe fassen. Die Hauseigentümer wendeten sich an Isringhaus, der daraufhin zahlreiche Rotenbühler per E-Mail über den Diebstahl informierte. Ein Mann, der gar nicht im Kobenhüttenweg wohnt, aber zur Tatzeit an besagtem Haus vorbeigefahren war, konnte der Polizei entscheidende Hinweise geben.

Am Montagabend hat der FDP-Ortsverband St. Johann Nord einen Infoabend zum Schutz vor Einbrechern im Pfarrsaal der Gemeinde Maria Königin veranstaltet. „Es gibt eine allgemeine Verunsicherung. Wir wollen keine Panik machen, aber informieren“, sagt Helmut Isringhaus, Vorsitzender des Ortsverbandes. Kriminaloberkommissar Reiner Both wies auf die kostenlosen Beratungen der Polizei hin. „Jeder Bürger kann sich von der Polizei beraten lassen. Wir kommen zu den Bürgern nach Hause, gehen ums Haus und schauen, wo die Schwachstellen sind.“ Denn die meisten Einbrüche folgen einem bestimmten Schema. Besonders häufig versuchen die Einbrecher über Terrassentüren oder Fenster in Häuser zu gelangen. In nur zwei Prozent aller Fälle versuchen Diebe über Kellertüren einzusteigen. Isringhaus zeigt eine Folie mit Einbrüchen in Saarbrücken in der Woche von Weihnachten bis Neujahr. Sechs Delikte, unter anderem in der Bismarckstraße, Am Staden, Am Kaninchenberg und in der Heinestraße, sind aufgeführt. Die Angaben stützen, was Reiner Both erläutert. In fast allen Fällen haben die Diebe die Terrassentür aufgehebelt.

Doch wie können Bürger sich schützen? „Wir müssen den Dieben Zeit stehlen“, sagt Both. Diebe wollen schnell ins Haus und schnell wieder raus. Wenn die Einbrecher Türen und Fenster nur sehr schwer aufbekommen, schrecke sie das ab. Deshalb sei eine wirksame Methode, Fenster und Türen mit spezieller Technik zu sichern. Genau dazu informiere die Polizei. Einen Termin können Bürger unter der Telefonnummer (06 81) 9 62 35 35 vereinbaren. „Meistens geht der Anrufbeantworter dran, aber wir rufen zurück“, sagt Both.

Zudem gebe es wichtige Verhaltensregeln. Wer das Haus verlässt, müsse die Fenster immer schließen und die Haustür zweifach absperren. Außerdem sollte man immer den Eindruck erwecken, dass jemand zu Hause ist, etwa indem man ein Licht brennen lässt. Und natürlich seien auch aufmerksame Nachbarn wichtig. Wer etwas bemerkt, das ihm seltsam vorkommt, soll auf jeden Fall die Polizei verständigen, sagt Both.

Dass so viele Leute gekommen sind, zeige, wie brisant das Thema ist, sagt Isringhaus. Im Jahr 2017 gab es im Saarland 1391 Einbrüche. Darunter fallen auch versuchte Einbrüche. Die Kriminalstatistik für das Jahr 2018 liegt noch nicht vor. Bei Einbrüchen sei die Zahl aber ähnlich wie 2017, sagt Reiner Both. Im Jahr 2016 waren es deutlich mehr: 1946 Einbrüche, 2015 waren es 2437. Im Regionalverband gebe es mehr Einbrüche als in allen anderen saarländischen Kreisen.

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