Saarbrückerin bringt ersten Krimi heraus In der Bretagne mordet es sich gut

Saarbrücken · „Im Zeichen der Triskele“, der erste Krimi der Saarbrückerin Eva Bernier.

Es weht ein rauer Wind an der bretonischen Küste um die Kleinstadt Lézardrieux. Vor allem im Winter, wenn die paar Touristen längst verschwunden sind, die in der Hochsaison diese wilde, aber weniger bekannte Region besuchen. Umso stürmischer das Wetter, umso bodenständiger und besonnener sind die Einheimischen. Unter ihnen auch der Gendarm Robert Le Clech, die Hauptfigur im Krimi „Im Zeichen der Triskele“. Das Buch ist das Debütwerk der Saarbrückerin Eva Bernier.

Im echten Leben heißt sie anders, ihren richtigen Namen verschweigt sie lieber. Über ihre Liebe zu der Bretagne erzählt die gebürtige Französin aber gerne: „Ich bin in der Nähe von Paris aufgewachsen, habe dort Abitur gemacht. Ich hatte lange keinen speziellen Bezug zu dieser Region.“ Erst vor ein paar Jahren, da war sie schon 60,  habe sie die Bretagne entdeckt. „Ich habe mich in diese Landschaft verliebt. Danach sind mein Mann und ich immer wieder in Urlaub hingefahren.“ 2011 kaufte Bernier dort ein Haus und pendelt nun regelmäßig zwischen dem Saarland und der Bretagne. Geschrieben wird ausschließlich am Schreibtisch in Saarbrücken, doch in Frankreich holt sie die Inspiration.

„Die Bretagne ist eine Gegend voller Mystik und Tradition“, sagt sie. Traditionelle Symbole, wie die Triskele (drei ineinander verschachtelte Spiralen) oder die gespenstische Figur des „Ankou“ (Todesbote) spielen auch in Berniers Krimi eine große Rolle. Im Mittelpunkt des Romans stehen die Ermittlungen des Gendarmen Le Clech, nachdem die Leiche eines deutschen Geschäftsmannes am Strand aufgefunden wurde. Doch die kommen nur mühsam voran. Zunächst scheint keiner einen Grund zu haben, das Opfer umzubringen, doch im Laufe der Lektüre zeigen sich mehrere mögliche Motive. Ist hier Fremdenfeindlichkeit im Spiel oder hat ein ominöses Bauprojekt den Mann in Bedrängnis gebracht? Aber auch in seinem Liebesleben scheint das Opfer nicht immer mit offenen Karten gespielt zu haben.

Wer auf actiongeladene Szenen und unzählige Wendungen hofft, wird hier eher enttäuscht. Bis auf die letzten Kapitel, in denen sich kurz vor der Auflösung der Rhythmus beschleunigt, tastet sich der Ermittler – und der Leser – eher langsam an die Wahrheit heran. Kein Wunder, wenn man weiß, dass Georges Simenon und seine Figur des Kommissars Maigret die Vorbilder von Bernier sind. „Es soll nicht nur um den Mord an sich gehen, sondern dem sozialen Umfeld, der Atmosphäre Platz einräumen.“ Über den Gendarmen würde man gerne mehr erfahren, man spürt, die Figur birgt noch einige Geheimnisse. Da will Bernier bald Abhilfe schaffen. Das zweite Buch ist in Arbeit.

„Im Zeichen der Triskele“ von Eva Bernier, 224 Seiten, Grafit Verlag, 11 Euro

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