In diesen Bildern liegt der stille Zauber einer friedvollen Welt

Saarbrücken · Die aktuelle Ausstellung der Galerie am Staden ist einem der Klassiker der saarländischen Kunstszene gewidmet: Helmut Collman, 1918 in Rehlingen geboren und 1996 in Saarbrücken verstorben. Einem bescheidenen Künstler, der ein Kunststudium in Saarbrücken und in München erfolgreich absolvierte und schon im Jahr 1978 mit dem renommierten Albert-Weisgerber-Preis der Stadt St. Ingbert geehrt wurde.

 Selbstbildnis von Helmut Collmann (Ausschnitt). Foto: Galerie am Staden

Selbstbildnis von Helmut Collmann (Ausschnitt). Foto: Galerie am Staden

Foto: Galerie am Staden

Am liebsten arbeitete Collman in stiller Abgeschiedenheit, malte Porträts und Landschaften, Architekturen und Dinge, "welche in der Stille seines Ateliers zu - Stillleben - wurden". So formuliert es Galerist Gernot Neuheisel und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Doch nicht nur in den Stillleben ist es dem Saarbrücker Maler gelungen, seinen Motiven diesen stillen Zauber zu verleihen, der sie in eine andere Sphäre zu transzendieren vermag - jenseits von Zeit und Raum. Auch den Landschaften aus nah und fern und den Menschenbildern verleiht er sie, diese ganz besondere Anmutung einer friedvollen und ruhigen Welt.

Einer Welt der zarten Farben, die sanft von innen zu leuchten scheinen. Selbst dort, wo Collman sich dunkler Töne bedient, wirken die Bildgegenstände und Landschaften der Zeit auf seltsame Weise enthoben. Auch wenn er stets dem Gegenständlichen treu bleibt, so abstrahiert er doch auf seine Weise.

Helmut Collmans Bilder zeigen keine komplexen Ansichten, sondern sind auf das Wesentliche reduziert. Schon im frühesten Werk der Ausstellung, einem Temperagemälde des Hafens von Bastia aus dem Jahr 1950, zeigt sich Collmans Tendenz zur Vereinfachung der Bildgegenstände, die sich durch die ganze schöne Ausstellung mit 38 Werken aus unterschiedlichen Jahrzehnten zieht.

Dass diese in den sechziger und den siebziger Jahren kubistisch geprägt war, zeigt unter anderem das Ölgemälde "Mühle in Norwegen" von 1969 mit seinen flächig über- und nebeneinander gestaffelten Architekturkomponenten.

21 Jahre später ist das Ölgemälde der Saar bei Bübingen entstanden: ein idyllischer Blick auf das spiegelnde Gewässer im Herbst, das von hellbraunen Baumkronen und in zartem Pastellgrün leuchtenden Baumstämmen gerahmt wird. Deutlich ist der Pinselschlag zu erkennen. Die Farbe ist in impressionistischer Manier aufgetragen, mit ebensolcher Lichthaftigkeit, wie sie etwa in Claude Monets Spätwerk anzutreffen ist. Gerade dieser gekonnte und dabei sehr variantenreiche Umgang mit der Farbe ist es denn auch, der diese Ausstellung so sehenswert macht.

Ausstellung mit Arbeiten von Helmut Collman. Bis zum 4. März in der Galerie am Staden von Gernot Neuheisel, Bismarckstr. 62. Geöffnet Dienstag, Mittwoch und Freitag, jeweils von 15 bis 19 Uhr, Donnerstag und Samstag, jeweils von 9 bis 13 Uhr.

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