Deutsch-französische Zusammenarbeit Saarbrücker Oberbürgermeisterin sieht klare Fortschritte

Saarbrücken · Bei der Unterzeichnung des Aachener Vertrages am gestrigen Dienstag ist auch eine neue deutsch-französische Agenda mit vorrangigen Projekten zur Umsetzung des Vertrages veröffentlicht worden. Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hat begrüßt, dass die Verbesserung der Bahnverbindung zwischen Saarbrücken und Paris konkret in der Projektliste genannt ist.

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.

Foto: Iris Maria Maurer/Iris Maria Maurer;GMLR

„Deutschland und Frankreich setzten sich in der Agenda darüber hinaus grundsätzlich zum Ziel, grenzüberschreitende Bahnverbindungen zu verbessern. Das stärkt die Strecke nach Sarreguemines und ist hilfreich für künftige grenzüberschreitende Projekte“, erklärte Charlotte Britz, die in Aachen an der Unterzeichnungszeremonie teilgenommen hatte.

Ebenfalls in der Projektliste aufgeführt ist die Einrichtung eines deutsch-französischen Forschungs- und Innovationsnetzwerks („virtuelles Zentrum“) für Künstliche Intelligenz (KI) auf Basis der bestehenden Strukturen beider Länder. „Saarbrücken muss bei der Einrichtung eines solchen virtuellen Zentrums eine zentrale Rolle spielen. Die saarländische Landeshauptstadt ist dafür prädestiniert. Wir haben hier das deutsche Zentrum für Künstliche Intelligenz, und die Saarbrücker Informatik genießt Weltruf“, sagte Charlotte Britz, seit vergangenem Juni auch Präsidentin des Eurodistrictes SaarMoselle.

Charlotte Britz sagte außerdem: „Ich begrüße ausdrücklich, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestärkt werden soll. Die Eurodistricte sollen zusätzliche Befugnisse und Zuständigkeiten erhalten.“ Eine weitere Errungenschaft des Vertrags: Ein gemeinsamer Ausschuss für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit werde alle damit verbundenen Aspekte koordinieren.

Begrüßenswert sei zudem, dass ein spezieller Fonds für deutsch-französische Bürgerprojekte eingerichtet werden soll. Zweisprachigkeit in den Grenzgebieten sei ein Ziel der neuen Vereinbarung. Hier sei die Landeshauptstadt gemeinsam mit ihren Partnern bereits aktiv. „In Brebach planen wir mit Sarreguemines und dem Eurodistrict eine deutsch-französische Kita. 2021 soll sie in Betrieb gehen“, erklärt Britz. Jedoch gebe es auch hier noch Hürden: Bei solchen Krippen sei die Finanzierung problematisch, da weder Frankreich noch das Saarland derzeit Krippen kofinanzieren könnten, die nicht in ihrem Gebiet lägen.

„Ich begrüße, dass die grenzüberschreitende Mobilität auf der Schiene und auf der Straße künftig weiter erleichtert werden soll“, erklärte Britz. Im Eurodistrict SaarMoselle laufe bereits ein Modellprojekt, um ein einheitliches grenzüberschreitendes Ticket-System für die Buslinie MS zwischen Hombourg-Haut und Saarbrücken zu entwickeln. Später solle es auf weitere grenzüberschreitende Linien übertragen werden. Auch künftig untersuche der Eurodistrict SaarMoselle Möglichkeiten für den Ausbau der Saarbahn beziehungsweise einer Schnellbusverbindung nach Forbach und darüber hinaus. „Der Eurodistrict setzt sich zudem weiterhin dafür ein, dass die Region gut erreichbar bleibt und an die europäischen Wachstumszentren angebunden ist“, betonte Charlotte Britz.

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