Humor in der Hospizarbeit Wer bis zuletzt lacht, lacht am besten

Saarbrücken · Leiterin des Paul-Marien-Hospizes organisiert Ausstellung zum Thema „Humor und Sterben“ in der Stadtbibliothek.

 Auch dieser Cartoon wird in der Saarbrücker Stadtbibliothek zu sehen sein.

Auch dieser Cartoon wird in der Saarbrücker Stadtbibliothek zu sehen sein.

Foto: Karl-Horst Möhl

„Nur weil man im Hospiz ist, muss man nicht ernst sein.“ Ein Satz, den Ute Seibert sehr ernst meint. Ihre Ausstrahlung: gelassen, heiter, fröhlich. So verwundert es nicht, dass die Leiterin des Paul-Marien-Hospizes in Saarbrücken gerade eine Ausstellung organisiert hat, die einen lachen lässt. „Wer bis zuletzt lacht, lacht am besten!“, heißt sie. Ute Seibert greift damit den Titel eines Buches auf, zu dem der Theologe Heinz Hinse die Idee hatte. Die Zeichnungen stammen von Karl-Horst Möhl. Humor und Hospiz, heißt es im Vorwort, gehören eigentlich zusammen, hat Humor doch eine befreiende Wirkung. Zumindest macht er das Leben leichter – und auch das Sterben.

Seit 2012 beschäftigt man sich im Hospizbereich mit dem Thema Humor, und der Seelsorger und Krankenpfleger Klaus Aurnhammer wird am Ende der Ausstellung über die Bedeutung von Humor am Lebensende sprechen. Er unterlegt dann fachlich, was sich die Besucher der Stadtbibliothek vom 18. September (19 Uhr) an anschauen können: Cartoons über das Sterben und den Tod. Für Ute Seibert ist Humor in der Hospiz-Arbeit ein „Instrument der Selbstpflege“ auch für die Pflegenden. Denn mag die Stimmung auch heiter sein im Marien-Hospiz, so ist die Arbeit doch keine leichte.

Umso mehr braucht es das, was Humor zu bieten hat: etwas Versöhnliches, Harmonisierendes, etwas Befreiendes. Für Seibert ist Lachen auch Trauerarbeit.  In der Krankenpflege hat er gemeinhin wenig Platz. Und Hospiz und Humor, das seien Tabus, meint Seibert. So nutzt sie die Hospizwoche in Saarbrücken, um „Humor zum Lebensende“ in den Blick zu rücken. Die Cartoons sind in der Stadtbibliothek zu sehen.

Am Donnerstag, 20. September, ist SR-Comedy im Hospiz zu Gast. Dazu passt der Satz eines Bewohners: „Soviel wie ich hier lache, habe ich schon lang nicht mehr gelacht.“

Ausstellung in der Stadtbibliothek, 18. bis 22. September, 10 bis 19 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort